(ots) - Die Daimler AG hat in ihrer
Nachhaltigkeitsbroschüre irreführend mit niedrigen CO2-Emissionen für
die Mercedes A-Klasse geworben - Jetzt hat der Autokonzern eine
Unterlassungserklärung gegenüber der DUH unterzeichnet und ruft die
Broschüren zurück - Daimler zwischenzeitlich nicht nur wegen
gefundener Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung sondern auch
wegen Ungereimtheiten bei den CO2-Angaben auffällig
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine irreführende Werbung der
Daimler AG zur Mercedes A-Klasse gestoppt. Das Unternehmen hatte die
Modellreihe in seiner Broschüre "Verantwortung - Fokus Nachhaltigkeit
2015" umweltfreundlicher beworben als sie tatsächlich ist. Die DUH
hatte die irreführenden Aussagen entdeckt und den Stuttgarter
Autobauer dazu aufgefordert, diese zu unterlassen. Daimler
verpflichtete sich gegenüber der DUH, die Broschüren zu berichtigen,
bereits ausgelieferte Exemplare zurückzurufen und zukünftig
vergleichbare Verbrauchertäuschungen zu unterlassen.
In ihrer Publikation zur Nachhaltigkeit und Umweltverantwortung
des Konzerns hat Daimler pauschal behauptet, dass die CO2-Emissionen
der Mercedes A-Klasse auf 89 g/km reduziert worden seien. Dabei
verschwieg sie jedoch, dass dieser Wert nur von einer der insgesamt
17 Motorversionen des Modells erreicht wird. Sechs Versionen der
A-Klasse weisen einen offiziellen CO2-Ausstoß zwischen 120 und 134
g/km aus, bei sechs weiteren Versionen liegen die CO2-Emissionen
sogar zwischen 150 und 171 g/km.
"Diese Form der Verbrauchertäuschung ist besonders dreist und hat
Methode. Daimler macht 16 von 17 käuflichen Fahrzeugen grüner als sie
eigentlich sind - wohl wissend, dass dies für viele Kunden die
Kaufentscheidung beeinflusst. Hinzu kommt, dass Mercedes Fahrzeuge
bei Nachmessungen des realen Kraftstoffverbrauchs und damit der
CO2-Emissionen sowie bei den Ausrollwerten mit die höchsten
Abweichungen aller deutscher Hersteller zeigen", sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Auch in der Werbekampagne
zur Einführung der neuen S-Klasse im Sommer 2013 verschwieg Daimler
die erheblich höheren Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Werte der
stärksten Motoren. Erst eine von der DUH erwirkte Einstweilige
Verfügung durch das Landgericht Stuttgart beendete die damalige
Verbrauchertäuschung."
Es ist bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass die DUH Daimler
wegen irreführender Werbung abmahnt. Die Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation hatte dem Autohersteller im Februar
vorgeworfen, die Verbraucher in Modellkatalogen und auf der
Konzern-Homepage mit falschen Aussagen zu angeblich minimalen
NOx-Emissionen des Diesel-Modells Mercedes-Benz C 220 BlueTEC CDi
(Euro 6) zu täuschen. Am 21.3.2016 hatte die DUH vor dem Stuttgarter
Landgericht Klage gegen Daimler eingereicht, um diese
Verbrauchertäuschung für alle von den Abgasmanipulationen betroffenen
Fahrzeuge gerichtlich untersagen zu lassen.
Links: Vergleich der CO2-Emissionen bei der A-Klasse:
http://l.duh.de/p120516
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