(ots) -
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat verdeutlicht, dass die Europäische
Union künftig wesentlich mehr Wert auf die Bekämpfung von
Fluchtursachen legen sollte, um Fluchtbewegungen wie in den
vergangenen Monaten nicht mehr erleben zu müssen.
"Wir sind in der Verantwortung für andere Länder, für die Türkei, für
Libyen, für einige afrikanische Staaten - das kann man auch
Abhängigkeit nennen", erklärte die Regierungschefin auf dem 19. WDR
Europaforum in Berlin. Zudem zeige die jüngste Vergangenheit, "dass
wir lernen müssen, unsere Außengrenzen entsprechend zu schützen".
Derzeit gebe es in Europa Enttäuschungen auf vielen Seiten. Etwa über
die Staaten, die sich weigerten, Flüchtlinge aufzunehmen.
Gleichzeitig gebe es Sorgen bei vielen Menschen. "Die Globalisierung
verängstigt viele, die dann nach einfachen Lösungen suchen", sah
Merkel hierin eine Ursache für den zunehmenden Populismus in
Mitgliedsländern der Europäischen Union. Es komme darauf an, Brücken
zu schlagen, immer wieder zu erklären und Ergebnisse zu präsentieren.
Europa dürfe nicht zu einem Pullover werden, der sich mit der Zeit
immer mehr auflöse. "Ob ich dann noch einmal neue Wolle bekomme, weiß
ich nämlich nicht."
Informationen zur Sendung unter europaforum.WDR.de
Fotos finden Sie unter ARD-Foto.de
Pressekontakt:
WDR Presse und Information
Telefon 221 220 7100
WDRPressedesk(at)WDR.de
Besuchen Sie auch die WDR-Presselounge: presse.WDR.de