(ots) - Länder wollen bei EM für Public Viewing
Lärmschutz lockern
Niedersachsens Innenminister Pistorius vor Bundesratsvotum: Ich
wünsche mir ein neues Fußball-Sommermärchen
Osnabrück. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat
sich vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft dafür ausgesprochen,
beim Public Viewing den Lärmschutz zu lockern. "Die meisten Partien
der EM sind erst weit nach 22 Uhr zu Ende. Das gilt vor allem, wenn
in der K.-o.-Phase im Elfmeterschießen über Sieg oder Niederlage
entschieden wird", sagte Pistorius der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Freitag) vor der entscheidenden Abstimmung im Bundesrat. Es sei
undenkbar, wenn gerade dann "der Saft abgedreht wird".
Der Minister will daher am heutigen Freitag in der Länderkammer
eine entsprechende Sonderverordnung befürworten. Zuvor hatte sich
auch der Bundestag dafür ausgesprochen, dass Übertragungen auf
Großleinwänden nach 22 Uhr und in Ausnahmefällen auch nach
Mitternacht erlaubt sein sollen. Normalerweise darf bei öffentlichen
Veranstaltungen der Lärmpegel nach 22 Uhr in Wohngebieten 40
Dezibel(A) nicht überschreiten. Beim Public Viewing während der am
12. Juni beginnenden EM könnte es aber lauter werden. Kommunen soll
es daher möglich sein, wie auch bei der WM 2014 Ausnahmen von
geltenden Lärmschutzregelungen zuzulassen.
Er sei davon überzeugt, dass "der Fußball in Zeiten großer
Turniere ein starkes verbindendes Element" sei auch für jene, die
sich sonst kaum für Fußball interessierten, sagte Pistorius. "Ich
möchte die sensationellen Bilder von vor zehn Jahren beim deutschen
Fußball-Sommermärchen oder der letzten großen Turniere wiedererleben,
die der Welt ein sympathisches und begeisterungsfähiges Deutschland
gezeigt haben", erklärte der Innenminister.
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