(ots) -
Sperrfrist: 13.05.2016 05:00
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Auf Nordrhein-Westfalen kommen möglicherweise weitere 500.000
Tonnen gefährlicher Bohrschlämme aus der niedersächsischen Öl- und
Gasindustrie zu. Umweltminister Remmel konnte sich mit seinem
Vorschlag eines vorübergehenden Importstopps nicht durchsetzen. Nach
Informationen des WDR gibt es lediglich eine unverbindliche
Absichtserklärung, wonach die aktuell laufenden Bohrschlamm-Importe
aus der Grube "Erika" von 200.000 Tonnen auf 150.000 bis 160.000
Tonnen reduziert werden sollen. Das geht aus einer "Gemeinsamen
Erklärung" des Ministeriums mit der Erdgasfirma Engie E&P (früher GdF
Suez), den beteiligten Entsorgungsfirmen sowie dem Betreiber der
Deponie in Hünxe hervor.
In dem zweiseitigen Schreiben, das dem WDR vorliegt, wird zugleich
festgestellt, dass weitere zehn "Ölschlammgruben" mit einem Volumen
von 314.000 Kubikmetern "zur Entsorgung anstehen" (das entspricht
etwa 500.000 Tonnen). NRW-Umweltminister Remmel konnte gegenüber dem
WDR nicht ausschließen, dass auch diese Schlämme in NRW entsorgt
werden.
Im Gespräch mit dem WDR gestand NRW-Umweltminister Remmel ein,
dass man zu wenig über die Zusammensetzung der angelieferten
Bohrschlämme wisse. So seien diese zum Beispiel in den meisten Fällen
nicht auf Radioaktivität untersucht worden. In dem gemeinsamen Papier
haben sich die beteiligten Unternehmen und das Umweltministerium
deshalb darauf verständigt, die Überwachung und Analyse der
Bohrschlämme zu intensivieren.
Umweltschützer kritisieren die Vereinbarung zwischen
Umweltministerium und Industrie. Im WDR bezeichnete der Sprecher des
BUND-Landesverbandes NRW, Dirk Jansen, das Papier als "Placebo zur
Beruhigung der Öffentlichkeit" und bemängelte vor allem die
unzureichende Ãœberwachung und die fehlende Transparenz im Umgang mit
den Bohrschlämmen.
Sendehinweis:
Der WDR berichtet am Freitag, 13. Mai 2016 im WDR 5 "Morgenecho"
gegen 7.35 Uhr, im WDR Fernsehen, "Aktuelle Stunde", ab 18.45 Uhr
sowie auf WDR.de.
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