(ots) - Bundesverband Deutscher Stiftungen zeichnet die
Polytechnische Gesellschaft mit dem Deutschen Stifterpreis 2016 aus /
Preisverleihung im Leipziger Gewandhaus zum Abschluss des Deutschen
StiftungsTages
Der Frankfurter Verein Polytechnische Gesellschaft ist heute vom
Bundesverband Deutscher Stiftungen mit dem Deutschen Stifterpreis
geehrt worden. Es handelt sich um die höchste Ehrung für stifterische
Leistungen in Deutschland. Damit würdigt der Verband das Engagement
der Polytechnischen Gesellschaft als Stifterin von drei Stiftungen.
Seit 200 Jahren engagiert sich der Verein für Frankfurt, so die
Begründung. Rund 700 Kongressteilnehmer und Gäste verfolgten die
Preisübergabe im Leipziger Gewandhaus, die den feierlichen Abschluss
des Deutschen StiftungsTages bildete.
Walther von Wietzlow, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft,
nahm den Preis stellvertretend für die 320 Polytechniker entgegen:
"Sie dürfen weiterhin von uns erwarten, dass unsere bedeutende
Frankfurter Bürgervereinigung entschlossen, unverdrossen, hartnäckig
und optimistisch die Idee der Aufklärung in der heutigen Zeit weiter
fortführen wird, und zwar nach dem Motto: Es kann gar nicht genug
Vernunft geben!"
Prof. Dr. Joachim Rogall, Stv. Vorstandsvorsitzender des
Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sagte in seiner Laudatio: "Die
Polytechnische Gesellschaft setzt auf die Kraft der Menschen. Das
Ideal des aufgeklärten, Verantwortung tragenden Bürgers ist bis heute
lebendig in allen Einrichtungen und den drei Stiftungen der
Polytechnischen Gesellschaft. Angesichts der vielfältigen aktuellen
Herausforderungen für die Zivilgesellschaft würdigt der Deutsche
Stifterpreis besonders die langfristig angelegten Aktivitäten der
Polytechnischen Gesellschaft für eine lebendige und starke
Bürgergesellschaft in einer Stadt." Dass engagierte Menschen starke
Unterstützungsstrukturen brauchen, sei auch in den vergangenen
Monaten in der Flüchtlingshilfe deutlich geworden.
Polytechnische Gesellschaft
Die Polytechnische Gesellschaft wurde im Jahr 1816 gegründet.
Handwerker, Gelehrte, Kaufleute, Juristen und Ärzte wollten den
Neuanfang nach der napoleonischen Herrschaft nicht allein der Politik
überlassen. Mit Vielfalt und Tüchtigkeit - dem Wortsinn der
Polytechnik - legten die Bürgerinnen und Bürger selbst Hand an.
Stiftung Polytechnische Gesellschaft
Die 2005 errichtete Stiftung Polytechnische Gesellschaft ist in
den Bereichen Bildung, Soziales, Kultur und Wissenschaft aktiv. Das
Grundkapital der Stiftung von rund 400 Millionen Euro wurde durch den
Verkauf der Frankfurter Sparkasse von 1822, einer weiteren Gründung
der Polytechniker, aufgebracht. Projekte wie der DeutschSommer, die
StadtteilBotschafter oder das Diesterweg-Stipendium stehen
beispielhaft für den Einsatz der Stiftung für ein lebendiges,
engagiertes und buntes Frankfurt. Dabei ist die Stiftung selbst zur
vorbildlichen Projektschmiede geworden. Viele Ideen wurden auch in
anderen Städten aufgegriffen und umgesetzt.
Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte
Im Jahr 1837 gründeten die Polytechniker die Blindenanstalt,
welche sie 1940 in die Frankfurter Stiftung für Blinde und
Sehbehinderte überführten. Damit blinde und sehbehinderte Menschen am
gesellschaftlichen und beruflichen Leben teilhaben können, betreibt
die Stiftung vier Wohnhäuser mit insgesamt 47 Mietwohnungen. Über
Aus- und Weiterbildungen schult die Stiftung zudem Blinde und
Sehbehinderte zu Audiotechnikern oder Dokumentaren.
Wöhler-Stiftung
Die 1846 gegründete Stiftung erinnert an August Anton Wöhler, der
annähernd 30 Jahre die Polytechnische Gesellschaft leitete. Zunächst
setzte sich die Stiftung für die berufliche Bildung mittelloser
Frankfurter ein, heute fördert sie die Frankfurter Wöhlerschule.
Deutscher Stifterpreis
Der Deutsche Stifterpreis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen
ist die höchste Auszeichnung für stifterische Leistungen in
Deutschland. Die gläserne Stele wurde 1994 zum ersten Mal und bis
heute insgesamt 17 Mal verliehen. Mit der Polytechnischen
Gesellschaft wurde erstmals ein Verein ausgezeichnet, zuvor ging der
undotierte Preis an 14 Einzelpersonen, ein Ehepaar und eine Stiftung.
Deutscher StiftungsTag
Der Deutsche StiftungsTag ist der größte Stiftungskongress in
Europa. In diesem Jahr kamen rund 1.900 Stiftungsvertreterinnen und
-vertreter vom 11. bis 13. Mai in Leipzig zusammen. Das Thema des
diesjährigen Kongresses lautete: "Älter - bunter - anders:
Demografischer Wandel und Stiftungen". Zu Gast waren unter anderem
Bundeskanzlerin Angela Merkel und der sächsische Ministerpräsident
Stanislaw Tillich.
Der Deutsche StiftungsTag 2016 wurde finanziell durch 17
Stiftungen aus ganz Deutschland sowie einer großen Zahl von
Förderpartnern unterstützt.
Der Preisstifter: Bundesverband Deutscher Stiftungen
Als unabhängiger Dachverband vertritt der Bundesverband Deutscher
Stiftungen die Interessen der Stiftungen in Deutschland. Der größte
Stiftungsverband in Europa hat über 4.000 Mitglieder; über
Stiftungsverwaltungen sind ihm mehr als 7.000 Stiftungen
mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Dachverband
rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr
als 100 Milliarden Euro.
Weitere Informationen:
- Diese Pressemitteilung unter www.stiftungen.org/presse
- Fotos von der Preisverleihung (ab 14.00 Uhr) unter
http://goo.gl/PJUxub
- Informationen zum Verein Polytechnische Gesellschaft unter
www.polytechnische.de
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