(ots) - Wenn nach einem Tarifabschluss die
Verhandlungspartner so offenkundig zufrieden auseinandergehen wie
nach der Nachtschicht in der Metallindustrie, dann ist dies nicht nur
eine gute Nachricht für die Beteiligten - es ist auch ein Signal an
andere Branchen: Nicht immer braucht es endlose Streikrunden, um
einen guten Kompromiss zu erzielen. Die Gewerkschaft setzt mit einem
Lohnplus von 4,8 Prozent - allerdings für die lange Laufzeit von 21
Monaten - ein Ausrufezeichen, das sich auf dem Papier sehr gut macht.
Der Abschluss im Öffentlichen Dienst wird noch übertroffen, und die
Beschäftigen erhalten tatsächlich mehr Geld. Der niedrigen Inflation
sei Dank. Dieser Abschluss dürfte den privaten Konsum ankurbeln -
wozu eine weitere gute Nachricht vom Freitag passt: Die deutsche
Wirtschaft ist im ersten Quartal unerwartet stark um 0,7 Prozent
gewachsen, unter anderem angetrieben eben durch die Konsumfreude der
Verbraucher. Aber auch die Arbeitgeber können mit dem Ergebnis, das
Planungssicherheit verspricht, sehr gut leben. Zum einen liegt es,
auf zwölf Monate gesehen, dann doch unter den Abschlüssen der
jüngeren Vergangenheit. 2015 etwa gab es noch ein Plus von 3,4
Prozent. Zum anderen, und dies ist das entscheidende, können für
schwächelnde Unternehmen Ausnahmeregelungen vereinbart werden.
Dadurch wird der Flächentarif nicht generell in Frage gestellt, die
Vereinbarung gibt den Betrieben aber jene Flexibilität, die für ihr
Ãœberleben mitunter entscheidend sein kann. Auch dies ist ein Signal
an andere Branchen.
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Andreas Trapp
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