(ots) - Grünen-Fraktionschefin: SPD feiert eine Putzfrau
, hat sonst aber das Dienstleistungsprekariat vergessen
"Sozialdemokraten total ausgezehrt" - Göring-Eckardt: Wir sind in
der Mitte der Gesellschaft
Osnabrück. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt macht sich
"Sorgen um die Demokratie", weil die SPD "offenbar total ausgezehrt
ist". In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Samstag) nannte Göring-Eckardt es "erschreckend", dass die SPD das
"Dienstleistungsprekariat" außer Acht gelassen habe. "Jetzt entdecken
und feiern die Sozialdemokraten die Putzfrau und Betriebsrätin Susi
Neumann, aber genau diese Leute hatten sie vergessen", erklärte
Göring-Eckardt. Zu Kurieren , Putzhilfen und Hausmeistern oder
anderen Menschen mit bis zu drei Jobs sowie "Abstiegsangst" habe die
SPD den Kontakt verloren bei ihrem Bemühen um die Mittelschicht. "
Das Schlimmste wäre wohl, wenn ich sagen würde: Ich habe Mitleid mit
der SPD. Also sage ich's lieber nicht", fügte die Grünen-Politikerin
hinzu. Zur Frage, ob die Sozialdemokraten noch "Wunschpartner" der
Grünen seien, meinte Göring-Eckardt: "Wünschen kann man sich ja viel.
Das Thema heute ist: Wie organisiere ich Mehrheiten?" Die Grünen
stünden in der Mitte der Gesellschaft, machten ihre Ansagen und
schauten dann, ob und mit wem genug für eine Legislaturperiode
durchzusetzen sei. "Wir sind längst Mainstream, wenn es um Umwelt-
und Klimaschutz geht und um die offene Gesellschaft, um die
Demokratie, die es jetzt zu verteidigen gilt", hob Göring-Eckardt
hervor.
Grünen-Fraktionschefin warnt vor "Zugeständnissen" an den
türkischen Präsidenten Recep Erdogan
"Man macht keine Deals mit Autokraten" - Göring-Eckardt:
Visafreiheit nur, wenn Ankara die Voraussetzungen erfüllt
Osnabrück. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hat vor
Zugeständnissen an den türkischen Präsidenten Recep Erdogan gewarnt.
In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag)
sagte Göring-Eckardt mit Blick auf Erdogans Drohungen, den
Flüchtlingspakt mit der EU platzen zu lassen: "So kommt es, wenn die
Europäer mit Angela Merkel an der Spitze ein unliebsames Problem
einfach auslagern wollen. Man macht keine Deals mit unberechenbaren
Autokraten wie Erdogan." Schon gar nicht dürfe es für die Türkei
einen "Rabatt" bei den Menschenrechten geben. Um Visafreiheit zu
bekommen, müsse die Regierung in Ankara die zugesagten
Voraussetzungen erfüllen.
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