(ots) - Lesben- und Schwulenverband fordert mehr
Aufklärung für Kinder und Flüchtlinge
Homophobe Straftaten: LSVD bemängelt Ignoranz von Polizisten -
Internationaler Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie am
Dienstag
Osnabrück. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie,
Transphobie und Biphobie an diesem Dienstag fordert der Lesben- und
Schwulenverband in Deutschland (LSVD) eine verbesserte
Aufklärungsarbeit in Kindergärten und Schulen. "Die Schulen haben
einen Bildungsauftrag. Deshalb müssen Schwule und Lesben auch in den
Lehrplänen und in Schulbüchern vorkommen", sagte LSVD-Pressesprecher
Markus Ulrich im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Dienstag). In diesem Bereich gebe es noch viel Nachholbedarf, so
Ulrich weiter.
Auch Flüchtlinge sollten lernen, mit anderen sexuellen
Orientierungen umzugehen. Sie stammen häufig aus Ländern, in denen
Homosexualität als unnormal oder gar als Krankheit gesehen wird. Die
Politik habe es bisher aber versäumt, ausreichend verbindliche
Sprach- und Integrationskurse für die Flüchtlinge anzubieten, in
denen Homosexualität thematisiert wird, sagte Ulrich.
Sorge bereitet dem Verband zudem die hohe Dunkelziffer bei
homophoben Straftaten, die laut Einschätzung des Pressesprechers bei
bis zu 90 Prozent liegt. Die Schuld dafür sieht er auch bei der
Polizei. Bei den Beamten fehle häufig das Verständnis für das
Problem, bei der Sachverhaltsaufnahme würden sie ein homophobes
Tatmotiv oftmals gar nicht in Betracht ziehen. Ulrich: "Das ist eine
Mischung aus Ignoranz, Verharmlosung und Tabuisierung. Es muss eine
Sensibilisierung für derartige Delikte her."
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