PresseKat - Studie: Zu viel Stress, zu wenig Erholung: Deutsche Arbeitnehmer sind am Limit

Studie: Zu viel Stress, zu wenig Erholung: Deutsche Arbeitnehmer sind am Limit

ID: 1357680

(ots) - Termindruck, schlechtes Arbeitsklima,
emotionaler Stress - immer mehr Deutsche leiden unter der steigenden
Belastung am Arbeitsplatz. Neun von zehn Bundesbürgern fühlen sich im
Job gestresst. Vor allem junge Arbeitnehmer stoßen dabei an ihre
Belastungsgrenze. Dies sind Ergebnisse der Studie "Betriebliches
Gesundheitsmanagement 2016", für die im Auftrag der pronova BKK 1.660
angestellte Bundesbürger repräsentativ befragt wurden.

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Deutschlands Arbeitnehmer brennen aus: 86 Prozent der Bundesbürger
leiden unter Stressfaktoren am Arbeitsplatz. Besonders zu schaffen
machen den Befragten ständiger Termindruck (38 Prozent), ein
schlechtes Arbeitsklima (37 Prozent) und emotionaler Stress (36
Prozent). Überstunden stellen für jeden dritten Arbeitnehmer eine
große Belastung dar. Drei von zehn Befragten beklagen eine ständige
Erreichbarkeit oder Rufbereitschaften auch nach Feierabend.

Besonders gefährdet sind junge Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 39
Jahren. In diesen Altersgruppen fühlen sich 91 Prozent vom Job stark
belastet. "Diese jungen Generationen sind von der Flexibilisierung
und Digitalisierung der Arbeitswelt besonders stark betroffen", sagt
Dr. Gerd Herold, Arbeitsmediziner der pronova BKK. "Gleichzeitig ist
der Job für sie besonders identitätsstiftend, so dass sie vollen
Einsatz bringen wollen und dabei die eigenen Belastungsgrenzen häufig
zu spät erkennen", erklärt der Experte.

Der Chef macht's vor

Die Spirale des Drucks wird häufig von der Führungsebene in Gang
gesetzt, wie die Studie der pronova BKK offenbart. Mehr als drei
Viertel der deutschen Arbeitnehmer sehen in ihren direkten
Vorgesetzten kein Vorbild, wenn es um gesundheitsbewusstes Arbeiten
geht (78 Prozent). "Das setzt viele Angestellte unter Zugzwang", so




Herold der pronova BKK. So nehmen sich beispielsweise nur vier von
zehn Angestellten jeden Tag die Zeit für eine Mittags- oder
Erholungspause. Fast jeder Dritte verlässt seinen Arbeitsplatz im
Laufe des Tages häufig nicht ein einziges Mal (31 Prozent). "Pausen
im Arbeitsalltag sind zum Auftanken und Abschalten immens wichtig",
sagt der Experte. "Das Paradoxe: Sowohl die Arbeitnehmer als auch die
Unternehmen sind sich darüber bewusst, wie die Studie zeigt. Wenn
aber die Vorgesetzten nicht mit gutem Beispiel vorangehen, setzt sich
eine gesunde Pausenkultur nicht durch."

Pause ist nicht gleich Erholung

Auch die Art der Pausengestaltung und die Bedeutung, die man ihr
zumisst, sind wichtig. Wie die Studie zeigt, nutzt ein Drittel der
Arbeitnehmer Pausen, um parallel Dienstliches zu besprechen (32
Prozent). Noch mehr verbringen sie mit privaten Erledigungen wie
Einkaufen, Kleidung zur Reinigung bringen oder Termine organisieren
(39 Prozent). "Diese Dinge tragen nicht zur Erholung bei und sollten
daher nicht die Regel sein. Führungskräfte wie Angestellte müssen
sich in Pausen auch ganz bewusst Zeit für Entspannung nehmen", so Dr.
Gerd Herold von der pronova BKK.

Wenn der Körper Alarm schlägt

Der Stress auf der Arbeit wirkt sich bei vielen Arbeitnehmern auch
körperlich aus. Mehr als zwei Drittel klagen beispielsweise über
Verspannungen im Nacken (67 Prozent). Unter Rückenschmerzen leidet
mit 63 Prozent ebenfalls die Mehrheit der Arbeitnehmer. Von Schmerzen
in Schultern, Armen oder Händen berichtet jeder Zweite (51 Prozent).
Weitere arbeitsbedingte Beschwerden der Deutschen sind Kopfschmerzen,
Unruhe und Nervosität, Schlafstörungen und schlussendlich auch
Depressionen und Burnout. Besonders bei Frauen bewirken Stress und
eine ungesunde Körperhaltung Schmerzen. Fast 80 Prozent klagen über
Nackenprobleme, 70 Prozent leiden unter Rückenbeschwerden. Auch
Kopfschmerzen und Erschöpfungserscheinungen und Schlafstörungen sind
bei Frauen ausgeprägter. "Frauen sind nach wie vor besonders
betroffen von Stress durch die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und
Familie", erklärt der Experte dieses Phänomen. Dies erkläre auch,
weshalb krankheitsbedingte Ausfälle bei Frauen höher sind als bei
Männern - neben der Tatsache, dass Frauen im Krankheitsfall häufiger
einen Arzt aufsuchen als Männer. "Unternehmen sollten neben jungen
Angestellten auch Mitarbeiter mit familiären Verpflichtungen in ihren
Konzepten zur Gesundheitsförderung besonders berücksichtigen",
empfiehlt Dr. Gerd Herold von der pronova BKK. "Dabei gilt es nicht
nur Frauen mit Kindern anzusprechen, sondern auch Männer, da diese
sich zunehmend an der so genannten Familienarbeit beteiligen und
einen Spagat zwischen Karriere und Familie meistern müssen."

Zur Studie

Die Studie "Betriebliches Gesundheitsmanagement 2016" wurde im
März 2016 im Auftrag der pronova BKK im Rahmen einer Online-Befragung
durchgeführt. Das Marktforschungsinstitut Toluna hat dafür bundesweit
1.660 Arbeitnehmer repräsentativ befragt.

Ãœber die pronova BKK

Die pronova BKK ist aus Zusammenschlüssen der
Betriebskrankenkassen großer Weltkonzerne wie z.B. Bayer, BASF, Ford,
Continental oder Hapag-Lloyd entstanden. Die Kasse ist bundesweit für
alle Interessierten geöffnet. Über 670.000 Kundinnen und Kunden
schätzen die persönliche Betreuung, den exzellenten Service und die
umfassenden Leistungen. Die pronova BKK ist mit einem dichten
Geschäftsstellennetz an rund 80 Kundenservice- und Beratungsstellen
vertreten. Sie gehört zu den fünf größten Betriebskrankenkassen und
zu den größten Krankenkassen in Deutschland. Weitere Informationen
unter www.pronovabkk.de.



Pressekontakt:
Ulrich Rosendahl
pronova BKK
Ludwig-Erhard-Platz 1
51373 Leverkusen
Tel: 0214 32296-3700
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Datum: 18.05.2016 - 10:08 Uhr
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