(ots) - DUH belegt nicht funktionierende Abgasreinigung
auch bei frühsommerlichen Temperaturen - Grenzwerte des
Dieselabgasgiftes NOx wurden beim getesteten Opel Zafira um das
5,3-fache und beim Opel Astra um das 6,6-fache überschritten -
DUH-Bundesgeschäftsführer Resch wirft Opel-Chef Neumann "fortgesetzte
Täuschung von Behörden und Verbrauchern" vor - deutsche und
niederländische Zulassungsbehörden sollen Typzulassung für die von
den nachgewiesenen Abgasmanipulationen betroffenen Diesel-Modelle
sofort entziehen und einen amtlichen Rückruf anordnen - Frist zur
Abgabe einer Unterlassungserklärung zu Falschaussagen von Opel zur
Funktion seiner NOx-Katalysatoren läuft heute 17 Uhr ab
Bei insgesamt neunzehn eigenen PEMS-Strassenmessungen von Euro 6
Diesel-Modellen des Opel Zafira und Astra stellte die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) hohe Ãœberschreitungen der NOx-Grenzwerte selbst bei
Temperaturen fest, bei denen nach Aussage der Adam Opel AG die
Abgasreinigung vollumfänglich funktionieren soll. Als Antwort auf das
Kontrollversagen des Verkehrsministeriums und der fortgesetzten
Kumpanei mit der Automobilindustrie hat die DUH eigene NOx-und
CO2-Straßenmessgeräte im Rahmen ihres Projektes "Emissions-Kontroll
Institut" angeschafft. Das Bundesverkehrsministerium und
Kraftfahrtbundesamt verfügen hingegen bis heute über keinen eigenen
Prüfstand und keine PEMS-Strassenmesssysteme.
In den vergangenen zwei Wochen fanden bei Außentemperaturen von
überwiegend über 20 Grad Celsius sieben Messungen am Opel Astra (Euro
6, EZ 2015, 1.6 CDTi, 81 kW) und zwölf Messungen am Opel Zafira (Euro
6b, EZ 2015 1.6 CDTi, 100 kW) unter der fachlichen Leitung von Axel
Friedrich statt. Im Durchschnitt wurden beim Astra 526 mg NOx/km
(6,6-fache Ãœberschreitung des Euro 6 Grenzwertes) und beim Zafira 423
mg NOx/km (5,3-fache Grenzwertüberschreitung) gemessen. Die
Testergebnisse finden Sie unter http://l.duh.de/p180316
"Unsere Strassenmessungen zeigen, dass die Abgasreinigung der
getesteten Modelle Astra und Zafira selbst in dem kleinen
Temperaturfenster von 20 bis 30 Grad Celsius nicht ordnungsgemäß
funktioniert. Die gemeinsam mit der Redaktion von Monitor und dem
SPIEGEL aufgedeckten Abschalteinrichtungen führen dazu, dass bei über
90 Prozent der Betriebszeit diese Fahrzeuge die Luft in unseren
Innenstädten verpesten", sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der
DUH. "Ich werfe Opel-Chef Neumann Täuschung von Behörden und
Verbrauchern vor."
Das Bundesverkehrsministerium sowie die niederländischen Behörden
erhielten heute Morgen die Messprotokolle der neunzehn neuen
Strassenmessungen. Die DUH fordert den sofortigen Stopp der
Neuzulassung von Fahrzeugen, einen Entzug der Typzulassung von allen
Opel-Diesel Pkw mit illegalen Abschalteinrichtungen und einen
amtlichen (nicht freiwilligen) Rückruf bereits ausgelieferter
Fahrzeuge. Mit Spannung erwartet die DUH zudem die Entscheidung über
die geforderte Unterlassungserklärung bezüglich nicht zutreffender
Werbeaussagen zur angeblich selbst bei minus 30 Grad und insgesamt so
gut wie bei modernen Benzinmotoren funktionierender Abgasreinigung.
Sollte die Adam Opel AG bis heute, Mittwoch den 18.5.2016 um 17 Uhr,
eine solche nicht abgeben, wird die DUH unmittelbar die Beendigung
dieser Verbrauchertäuschung gerichtlich durchsetzen.
Hintergrund:
Zur Pressemitteilung vom 13.5.2016: Deutsche Umwelthilfe fordert
Verkaufs- und Zulassungsstopp für die Diesel-Modelle Opel Zafira und
Astra sowie Entzug der Typzulassungen: http://l.duh.de/f74hq
Zu den PEMS-Messergebnissen von Mai 2016: http://l.duh.de/p180316
Pressekontakt:
Jürgen Resch | Bundesgeschäftsführer
0171 3649170 | resch(at)duh.de
Ann-Kathrin Marggraf| Pressereferentin
030 2400867 21 | marggraf(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
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