(ots) - Grüne fordern Bonuszahlungen für jeden Liter
nicht-produzierte Milch
Hofreiter nennt Landwirtschaftsminister "plan-und mutlos" - "Statt
eines Milchgipfels müssen sofort Reformen kommen
Osnabrück. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat angesichts
dramatisch niedriger Milchpreise Bonuszahlungen für Mengenreduktion
verlangt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) forderte Hofreiter Bundeslandwirtschaftsminister
Christian Schmidt (CSU) dazu auf, statt mit der Ankündigung eines
"Milchgipfels" endlich mit strukturelle Reformen auf die Krise der
Bauern und das anhaltenden Höfesterben zu reagieren.
Die Agrarpolitik der Union nannte der Grünen-Politiker "planlos,
herzlos und mutlos". Unter der Führung von CDU/CSU werde das
Landwirtschaftsministerium seit über zehn Jahren nur verwaltet.
Dramatische Entwicklungen wie jetzt die Milchkrise würden "mit
Achselzucken hingenommen". Jetzt fielen die Preise ins Bodenlose und
mit dem transatlantischen Handelsabkommen TTIP drohe das endgültige
Aus für weitere bäuerliche Betriebe. "Als Nothilfe sind die jetzt
angekündigten Steuererleichterungen abwegig", kritisierte Hofreiter.
Diese kämen nur da an, wo noch Gewinne eingefahren würden - also
nicht bei den kleineren und mittleren Betrieben, sondern allenfalls
bei der Agrarindustrie.
Der Bund Deutscher Milchviehhalter hatte zuvor 30 Cent
Entschädigung für jeden nicht-produzierten Liter Milch verlangt.
"Hochgerechnet würde das für ein Jahr europaweit 1,3 Milliarden Euro
kosten", sagte Verbandspräsident Romuald Schaber. Das Geld dafür sei
da, da die Bauern diese Summe zu Zeiten der Milchquote selbst an die
EU gezahlt hätten - als sogenannte Superabgabe bei Überschreitung der
Quote.
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