(ots) -
- Liquiditätslage von Unternehmen in Osteuropa durch ausländischen
Zahlungsverzug bedroht
- Abhängigkeiten von Handelskreditrisiken aus Export-Rechnungen im
Vergleich zum Vorjahr um 19% gestiegen
- 20% der Befragten in der Region besorgt über die DSO ("Days Sales
Outstanding") für die nächsten 12 Monate
Für die osteuropäische Wirtschaft wird in diesem Jahr weiterhin
ein Wachstum von 1,1 % erwartet. Allerdings zeigt ein Blick auf die
Insolvenzlage ein unbeständiges Bild durch zunehmenden Zahlungsverzug
bei Export-Rechnungen, was sich wiederum negativ auf den Cash-Flow
der osteuropäischen Firmen auswirkt.
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Das aktuelle Zahlungsmoralbarometer von Atradius belegt, dass in
Osteuropa mehr Unternehmen besorgt auf ihren Cash-Flow schauen als in
Westeuropa (rund 20% in Osteuropa, 16 % in Westeuropa). Diese
Besorgnis basiert wahrscheinlich auf einem höheren
Handelskreditrisiko durch verspätetet bezahlte Forderungen ihrer
ausländischen Business-to-Business-Kunden (B2B), denn die
durchschnittlich am Fälligkeitstag noch offenen ausländischen
Forderungen stiegen um 19 % auf 40,8 % im Vergleich zu 34,2 % im
Vorjahr. 45 % der inländischen Forderungssumme blieb auch nach dem
Fälligkeitstermin unbezahlt. Dies ist ein Anstieg von 9 % im
Vergleich zum Vorjahr.
Türkei wartet am längsten
Der durchschnittliche Gesamtwert der ausländischen Rechnungen, die
90 Tage nach Fälligkeitstermin noch offen waren, liegt in Polen mit
29,8 % über dem osteuropäischen Durchschnitt von 20 %. Dicht gefolgt
von der Türkei mit 26,4 % und der Tschechischen Republik mit 22,3%.
Ein längerer Zahlungsverzug kann das Risiko von Zahlungsausfällen
erhöhen und sich damit negativ auf den Cash-Flow auswirken. Dies
könnte erklären, warum 20 % der osteuropäischen Unternehmen erwarten,
dass sich die DSO in den nächsten 12 Monaten weiter verschlechtern
wird. In der Türkei gehen sogar 33 % und in Polen 27 % von einer
Verschlechterung aus.
Dominoeffekt in der Lieferkette
Der Anstieg bei ausländischen Handelskreditrisiken in Osteuropa
führte zu einem "Knock-out-Effekt" in der Lieferkette. Rund 30 % der
Unternehmen in der befragten Region (25 % in Westeuropa) bezahlten
ihre eigenen Lieferanten später aufgrund von verzögerten Zahlungen
ihrer ausländischen Kunden. 11 % der Befragten (7,6 % in Westeuropa)
gaben an, dass der Zahlungsverzug von B2B-Kunden ihr Wachstum
behindere.
Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius, erklärt: "Das
globale Wirtschaftswachstum wird laut Prognosen in 2016 auf 2,4 % im
Vergleich zu 2,6 % in 2015 sinken. Eine deutliche Wachstumssteigerung
ist bisher nicht eingetreten und wir sehen uns mit einem weiteren
Jahr hoher Insolvenzen und Kreditrisiken konfrontiert. In den
fortschrittlichen Wirtschafsnationen bleibt die Insolvenzlage laut
Prognose stabil, während für die meisten Schwellenmärkte ein Anstieg
erwartet wird. Nur mit einem sorgfältigen Forderungsmanagement,
bestehend aus einer Kreditversicherung, lassen sich so
Zahlungsverzugsrisiken minimieren, um die Rentabilität des
Unternehmens zu sichern."
Das Atradius Zahlungsmoralbarometer für Osteuropa untersucht die
Zahlungsmoral der B2B-Kunden von rund 1.100 Unternehmen in fünf
Ländern (Tschechische Republik, Ungarn, Polen, Slowakei und die
Türkei). Die Studie untersucht den Einsatz von
Kreditmanagement-Tools, Veränderungen der Rentabilität und
Zahlungsmoral nach Branchen und Unternehmensgröße.
Diese und weitere Ergebnisse aus dem aktuellen Atradius
Zahlungsmoralbarometer für Ost- sowie für Westeuropa stehen auf
http://www.atradius.de zum kostenlosen Download bereit.
Ãœber Atradius
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Inkassodienste mit seiner strategischen Präsenz in 50 Ländern an.
Atradius hat Zugang zu Bonitätsinformationen von 200 Millionen Firmen
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ganzen Welt vor Ausfallrisiken schützen, die mit dem Verkauf von
Waren und Dienstleistungen auf Warenkredit verbunden sind. Atradius
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