(ots) - McKinsey-Studie: Weltweites
Wachstumspotenzial von 12 Billionen US-Dollar durch mehr
erwerbstätige Frauen - Beseitigung sozialer und wirtschaftlicher
Ungleichheiten wichtigste Voraussetzung - Bezahlte Elternzeit, mehr
Betreuungsangebote und Zugang zu Finanzdienstleistungen zentrale
Voraussetzungen für Gleichberechtigung
Die Gleichberechtigung von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft
zahlt sich aus: Durch Investitionen von rund 2 Billionen US-Dollar
könnte die weltweite Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 um 12 Billionen
US-Dollar steigen (plus 11%). In Westeuropa wäre ein Zuwachs beim
Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2,1 Billionen US-Dollar möglich, ein
zusätzliches Plus von 9%. Die wichtigsten Voraussetzungen für dieses
Wachstum sind eine Annäherung der Erwerbstätigenquote von Frauen und
der von ihnen geleisteten Arbeitsstunden an die der Männer. Dies sind
die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie des McKinsey Global
Institute (MGI) mit dem Titel: "Delivering the Power of Parity". Das
MGI hat dafür in 95 Ländern anhand von 15 Indikatoren den aktuellen
Status der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen in der
Gesellschaft und am Arbeitsmarkt untersucht.
Weltweit werden Frauen vor allem durch sechs Faktoren daran
gehindert, ihre wirtschaftlichen Chancen zu nutzen. Dazu zählen der
ungleiche Zugang zu Bildung und ärztlicher Grundversorgung, die
Müttersterblichkeitsrate, der schlechte Zugang zu digitalen und
finanziellen Angeboten sowie unbezahlte Elternzeit. Durch gezielte
Investitionen in diesen Bereichen könnte die weltweite
Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 um zusätzlich 11% steigen. "In
Deutschland sind die Bedingungen für Gleichberechtigung bereits auf
einem sehr hohen Niveau", stellt McKinsey-Partnerin Linda Dauriz
fest. Wenn aber weiterhin in die wirtschaftliche Gleichberechtigung
von Frauen investiert wird, kann das BIP auch in Deutschland um bis
zu 390 Milliarden Euro gesteigert werden.
Im internationalen Vergleich der Situation von Frauen schneiden
der Studie zufolge die westeuropäischen Länder erwartungsgemäß sehr
gut bei den gesellschaftlichen Indikatoren ab, insbesondere bei den
Punkten Bildung, ärztliche Grundversorgung, aber auch
Finanzdienstleistungen und digitale Nutzung. Der mögliche BIP-Zuwachs
für Westeuropa wird vom MGI auf 2,1 Billionen US-Dollar beziffert. Um
dies zu realisieren, sind Investitionen in Höhe von rund 348
Milliarden US-Dollar nötig:
- 160 Milliarden US-Dollar in Schul- und Hochschulbildung
- 184 Milliarden US-Dollar in Kinderbetreuungsmöglichkeiten und
Angebote wie die bezahlte Elternzeit
- 3,5 Milliarden US-Dollar in die ärztliche Versorgung von Frauen
und Müttern
"In Deutschland sind Frauen genauso gut ausgebildet wie Männer und
haben gleich gute Startbedingungen auf dem Arbeitsmarkt. Arbeitgeber
sollten auf eine Unternehmenskultur setzen, die weibliche Talente
zielgerichtet fördert. Unterbewusste Präferenzen müssen aufgedeckt
werden, so dass Personalentscheidungen und die Besetzung von
Führungspositionen nach objektiven Kriterien erfolgen können", sagt
McKinsey-Partnerin Linda Dauriz. Die Vereinbarkeit von Karriere und
Familie betreffe Frauen wie Männer gleichermaßen. Um auch hierzulande
das wirtschaftliche Potenzial beider Geschlechter langfristig
auszuschöpfen, seien weitere gezielte Investitionen in
Kinderbetreuungsangebote und ein Ausbau flexibler Karrieremodelle
nötig.
Hintergrund:
McKinsey Global Institute (MGI)
Das McKinsey Global Institute (MGI) erstellt als
Forschungseinrichtung von McKinsey & Company regelmäßig Studien zu
ökonomischen Fragen und Trends. Gegründet wurde der Think Tank 1990
in Washington D.C.
Die vollständige Studie finden Sie zum Download auf:
www.mckinsey.de/delivering-the-power-of-parity
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Adriana Clemens, Tel: +49 211 136-4503
E-Mail: adriana_clemens(at)mckinsey.com
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