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t3n-Interview mit Stanford-Professor Sebastian Thrun / Nächstes Ziel: Bildung für eine Milliarde Menschen

ID: 1358829

(ots) - Eine Milliarde Menschen in der Welt will der
ehemalige Stanford-Professor und frühere Google-Vize Sebastian Thrun
mit Bildung versorgen, sagte er gegenüber t3n, dem Magazin der
digitalen Wirtschaft. Dieses ehrgeizige Ziel will er via
Online-Vorlesungen mit seinem Bildungsstartup Udacity erreichen.

Sebastian Thrun, geboren in Solingen, baute für Google die
berühmten X-Labs auf, wo er die Forschung an selbstfahrenden Autos,
der Google Glass-Brille und künstlicher Intelligenz maßgeblich
voranbrachte. 2011 machte er seinen Einführungskurs zu Künstlicher
Intelligenz an der Elite-Uni Stanford via Livestream der ganzen Welt
zugänglich. Weltweit schrieben sich 160.000 Studenten in 190 Ländern
ein. Völlig überraschend gehörte ein elfjähriges Mädchen aus Pakistan
zu den Kurs-Besten.

Aus seiner Online-Vorlesung entstand das Startup Udacity, das mit
"Massive Open Online Courses" (MOOC) möglichst vielen Menschen Zugang
zu Hochschulvorlesungen schaffen will. In einer Finanzierungsrunde im
Jahr 2015 hat es 105 Millionen US-Dollar eingesammelt und wird
seitdem mit einer Milliarde Dollar bewertet. Thrun erwartet, dass in
nur zehn Jahren mehr als die Hälfte der höheren Bildung von zehn oder
weniger Institutionen vermittelt wird. "Udacity hat die einzigartige
Möglichkeit, eine dieser Institutionen zu werden", ist der Gründer
Sebastian Thrun überzeugt.

Hohe Abbrecherquoten bei Online-Kursen will der Wissenschaftler
durch ein individualisiertes Angebot mit schnellem Feedback und
direkter Unterstützung von Instruktoren und Coaches reduzieren.
Udacity setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit Unternehmen. "Sie
wissen am besten, welche Fähigkeiten und welches Know-How gerade
benötigt werden, um auf dem Arbeitsmarkt gefragt zu sein", so
Sebastian Thrun.

Auf Künstliche Intelligenz, das Thema seiner ersten




Online-Vorlesung, setzt Thrun große Hoffnungen: "Sie wird die Leute
zu Supermenschen machen. Genau wie Autos, Mobiltelefone und Flugzeuge
uns bereits zu Supermenschen gemacht haben. Durch Künstliche
Intelligenz wird es uns möglich sein, noch stärker als bisher über
natürlichen biologischen Grenzen unserer Sinne und Fähigkeiten
hinauszugehen. Wir werden uns an alles erinnern, jeden kennen." Und
weiter: "Roboter sollten die Menschen ergänzen und nicht kopieren.
Das machen sie auch heute schon. Ich habe beispielsweise einen tollen
Roboter in meiner Küche, er nennt sich Spülmaschine."

Bildmaterial - Titelbild t3n Magazin 44 (Mai 2016)
http://t3n.de/magazin/t3n-nr-44-diplom-geschenkt/

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Datum: 20.05.2016 - 10:30 Uhr
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