(ots) - Die SPD kämpft am Rande der 20-Prozent-Marke um
ihren Status als Partei der sozialen Gerechtigkeit, die AfD sammelt
Protestwähler ein, und die Panama Papers zeigen die vielfältigen
Steuersparmöglichkeiten von Superreichen auf. Wie sozial gerecht ist
Deutschland eigentlich in den Augen seiner Bürger? Und nehmen die
etablierten Parteien die Lebenssituation ihrer Wähler überhaupt noch
wahr?
In einer repräsentativen N24-Emnid-Umfrage halten fast drei
Viertel der Befragten (74 Prozent) die etablierten Parteien für
realitätsfremd. Auf die Frage, ob sich die etablierten Parteien von
der Lebensrealität der deutschen Bevölkerung entfernt haben,
antworten 42 Prozent mit "ja, stark" und weitere 32 Prozent sogar mit
"ja, sehr stark".
Nur 20 Prozent der Deutschen finden, die Parteien hätten sich
"eher nicht" von der Lebensrealität entfernt. 2 Prozent meinen, die
Parteien seien "gar nicht" realitätsfremder geworden.
Die kritisierte Realitätsferne der etablierten Parteien fällt
zusammen mit einem tief empfundenen Ungerechtigkeitsgefühl. So
bezeichnen 61 Prozent der Befragten die gesellschaftlichen
Verhältnisse als insgesamt ungerecht. Nur 35 Prozent der Deutschen
empfinden die gesellschaftlichen Verhältnisse als gerecht.
Die größten sozialen Ungerechtigkeiten sehen die Deutschen bei der
Verteilung der Steuerlast: Hier beklagen 71 Prozent der Befragten
eine große Ungerechtigkeit, gefolgt von der generellen
Vermögensverteilung (67 Prozent) und ungleichen Bildungschancen (53
Prozent). Bei Karrieremöglichkeiten vermuten 48 Prozent der Deutschen
große soziale Ungerechtigkeiten. 47 Prozent der Befragten meinen,
sozial Bessergestellte hätten ganz allgemein größere Möglichkeiten
auf die Gesellschaft Einfluss zu nehmen als sozial Schwächere.
Frei zur Verwendung bei Nennung der Quelle N24/ Emnid.
Feldzeit: 18.05.2016
Befragte: ca. 1.000
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