(ots) - Osnabrücker Bischof: Muslime und Minarette
gehören zu Deutschland
Bode: Deutschland muss sich näher mit dem Islam befassen
Osnabrück. In der Islam-Debatte hat der Osnabrücker Bischof Bode
Muslime und auch Minarette als Teil Deutschlands definiert. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Bode:
"Dass Muslime zu uns gehören, als Menschen, die hier leben, ist
völlig klar." Wenn hierzulande Moscheen gebaut würden, sei das
Minarett ein Teil davon. "Wenn es um den Bau einer Moschee mit einem
Minarett geht, dann kann das dazugehören, das ist wie bei einer
Kirche mit dem Kirchturm", sagte Bode. Nach Ansicht des Osnabrücker
Bischofs wird die Integration der Muslime die deutsche Gesellschaft
zum Guten verändern: "Die Familien- und Kinderfreundlichkeit aller
wird wachsen müssen." Man dürfe den Islam in der politischen Debatte
nicht dämonisieren wie es etwa die rechtspopulistische AfD mache.
Bode betonte, es gebe keinen Grund, den Islam zu fürchten: "Ich
fürchte nur einen Islam, der in einer fundamentalistischen Weise den
Koran auslegt und andere Religionen für sich vereinnahmen will." Die
säkulare Gesellschaft in Deutschland müsse mehr über den Islam
lernen: "Mit dem Islam als Religion und Kultur müssen wir uns näher
befassen, um ihn tiefer zu verstehen."
Bischof Bode fordert mehr Frauen in Leitungspositionen der Kirche
Vorsitzender der Frauenkommission: Wir brauchen dafür mehr
Förderung und Mentoren-Programme
Osnabrück. Der Osnabrücker Bischof Bode hat mehr
Leitungspositionen für Frauen in der Kirche gefordert. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Bode:
"Frauen müssen mehr Leitungsverantwortung in der Kirche haben." Dafür
setze er sich als Vorsitzender der Frauenkommission in der
Bischofskonferenz ein. Das Bistum Osnabrück sei vor 14 Jahren das
erste mit einer Frau als Leiterin des Seelsorgeamtes gewesen. Es
sollten mehr Frauen etwa an der Spitze kirchlicher Verwaltungen und
katholischer Bildungseinrichtungen stehen. "Wir brauchen dafür mehr
Förderung und Mentoren-Programme für Frauen", forderte Bode. Er
begrüßte, dass Papst Franziskus die Debatte über Frauen als Diakone
angestoßen hatte. Dass Frauen künftig auch zum Priester geweiht
werden könnten, sieht Bode skeptisch. Dadurch könne der
Priestermangel nicht gelindert werden: "Dass der Priesternachwuchs
unter Frauen erheblich höher wäre, glaube ich nicht." Bischof Bode
verteidigte den Zölibat, der als ein Grund für den Priestermangel
gilt: "Ich halte den Zölibat immer noch für angemessen. Er ist eine
gute Möglichkeit, sich mit all seinen Kräften auf eine Sache
einzulassen."
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