(ots) -
Banken prüfen Überweisungsträger nur mangelhaft. Das ist das
Ergebnis einer Stichprobe des ZDF-Magazins "WISO". Bei dieser gelang
es reihenweise, sich widerrechtlich Geld von fremden Konten zu holen.
"WISO" berichtet über den Bankentest in der Sendung am Montag, 23.
Mai 2016, 19.25 Uhr.
Für diese Stichprobe hat das ZDF-Magazin bei acht großen Banken
Überweisungsträger abgegeben: Unterschrieben waren sie mit
"Mainzelmännchen", "Sebastian Vettel", "Donald Duck" oder sogar nur
mit drei Kreuzen. Sieben Banken führten die Überweisungen aus, nur
der Targobank fiel der Schwindel auf. Die Targobank nimmt
Ãœberweisungen in der Regel nur noch digital entgegen, ihre Kunden
müssen Sie am Terminal selbst einscannen. Die
"Mainzelmännchen-Überweisung" fiel deshalb im Bankbriefkasten
offenbar leicht auf.
In einem weiteren Testdurchgang wurde klar, dass auch Datum,
Betreff und nicht einmal die Ãœbereinstimmung des Kontoinhabers mit
der IBAN-Nummer bei Überweisungsträgern von den Kreditinstituten
überprüft wurden.
Weder der Deutsche Bankenverband noch eine der getesteten Banken
war zu einem Fernsehinterview bereit. Die Deutsche Bank nimmt zu der
"WISO"-Stichprobe schriftlich Stellung: "Bei der Deutschen Bank
werden tagtäglich zehntausende Überweisungen einwandfrei bearbeitet.
Die Bank hat verschiedene Prüfverfahren etabliert, um unrechtmäßig
ausgestellte Ãœberweisungen zu identifizieren." Und die Mainzer
Volksbank schreibt: "Die Überprüfung auffälliger Überweisungsträger
erfolgt auch anhand von eingescannten Unterschriften." Offensichtlich
nicht immer mit Erfolg.
Dabei sollte die am 1. Februar eingeführte IBAN-Nummer
Ãœberweisungen nicht nur einfacher, sondern auch sicherer machen -
unter anderem durch zwei Prüfziffern nach dem Ländercode. Die IBAN
ist nicht besonders geheim, sie steht zum Beispiel offen auf jeder
deutschen Rechnung. Auch die Überweisungsträger liegen in den meisten
Kreditinstituten frei zugänglich aus. In der "WISO"-Stichprobe musste
nur bei der Postbank vor Herausgabe von Ãœberweisungsformularen die
EC-Karte gezeigt werden, die Sparda-Bank verschickt
Überweisungsträger nur postalisch.
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