(ots) - Der britische Botschafter in Deutschland, Sir
Sebastian Wood, hat das bevorstehende Referendum über die
Mitgliedschaft seines Landes in der EU als "wichtigste Entscheidung
der letzten 50 Jahre" bezeichnet.
Im rbb-Inforadio sagte der Diplomat am Sonntag, Premierminister
Cameron kämpfe "mit Leib und Seele für den Verbleib von
Großbritannien in der EU". Auch wenn es in den Umfragen derzeit knapp
aussehe, hoffe er, dass sich bei der Abstimmung am 23. Juni am Ende
die besseren Fakten durchsetzen.
Vor allem mit dem im Februar beschlossenen Reformpaket habe man
nun gute Argumente: "Wir haben sozusagen bewiesen durch das
Reformpaket, dass die EU mehr als eine Währungszone ist, mehr als
eine Schengenzone ist, dass sie ein flexibles Netzwerk ist, eine
größere Organisation, die über den größten Binnenmarkt der Welt
verfügt. Und in dieser EU gibt es Platz nicht nur für Länder wie
Deutschland, die mehr politische Integration wollen, sondern auch für
Länder wie Großbritannien, die keine weitere politische Integration
wollen."
In dem Inforadio-Gespräch macht sich der britische Botschafter
aber auch Sorgen, dass der Eindruck entstehen könnte, sein Land
kümmere sich nur noch um sich selbst. Das sei nicht der Fall. Egal
wie das Referendum im Juni ausgehe: "Wir bleiben jetzt und wir werden
in der Zukunft ein sehr engagiertes Land auf der internationalen
Bühne bleiben." Als Beispiele nannte der Botschafter die
diplomatischen Bemühungen um eine Lösung des Syrien-Konflikts. Hier
sei man nach den Vereinigten Staaten der zweitgrößte Geldgeber.
Außerdem spiele Großbritannien derzeit gemeinsam mit Deutschland
"eine führende Rolle im Dialog mit der Türkei".
Das ausführliche Interview mit dem britischen Botschafter in der
Inforadio-Sendung Weltsichten wird am Sonntag um 13.44 Uhr und 21.44
Uhr wiederholt.
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