(ots) - CARE International und seine
Partnerorganisation SolidarityNow ruft die EU-Staaten dazu auf, ihre
eigenen Zusagen, Flüchtlinge aus Griechenland in andere Länder
umzusiedeln, auch einzuhalten. "Die EU muss dringend einen effektiven
Prozess starten, damit 46,000 Menschen zügig umgesiedelt werden. Das
ist die einzige langfristige Lösung, um das Not und Leid der Menschen
zu lindern. Camps wie in Idomeni zu räumen vertagt lediglich eine
würdevolle Lösung", so Thomas Rottland, der das CARE-Team in
Griechenland leitet.
Das Ziel der EU, bis Mitte Mai 20,000 Menschen umzusiedeln, wurde
verfehlt. Nach Schätzungen der EU haben zwischen 35.000 und 40.000
von ihnen das Recht auf Umsiedlung. Bis heute wurden jedoch gerade
einmal 979 Menschen in anderen EU-Ländern aufgenommen. Viele
Flüchtlinge konnten mit dem Prozess der Umsiedlung noch nicht einmal
anfangen. Um die Umsiedlung zu beantragen, müssen die Flüchtlinge
über Skype anrufen. Das Zeitfenster ist sehr eng und die Leitung
überlastet. Nur etwa 300 Anrufe können pro Woche entgegengenommen
werden. "Die Flüchtlinge berichten uns, dass es einfacher sei, im
Lotto zu gewinnen. Diese Menschen haben Jahre des Kriegs hinter sich
und mussten alles zurücklassen", so Rottland.
Viele Flüchtlinge berichteten CARE und SolidarityNow, dass sie aus
den offiziellen Camps zurück nach Idomeni gekehrt seien, vor allem
aus Angst, dort nicht sichtbar zu sein und vergessen zu werden. "Die
Situation in Idomeni ist schwierig, aber das trifft auch auf die
anderen Camps zu. Es ist absolut unakzeptabel, dass sie weiterhin
ausharren müssen in dem Glauben, die Welt habe sie und ihr Leid
vergessen", so Rottland.
Die griechische Polizei hat am Dienstag mit der Räumung der etwa
8.000 Menschen begonnen, die an der Grenze zu Mazedonien seit ihrer
Schließung ausharren. Sie sollen von diesem informellen Camp in
staatliche Einrichtungen gebracht werden. Die meisten Flüchtlinge in
Griechenland waren auf dem Weg nach Westeuropa, um sich mit ihren
Angehörigen dort wieder zu vereinen. Die Flüchtlinge, darunter vor
allem Kinder und Frauen, leben in über 35 überfüllten Camps, ohne
ausreichenden Zugang zu Sanitäranlagen, Nahrungsmitteln und Schutz.
"Diese Krise ist absolut unnötig. Ihre Lösung liegt in den Händen
der europäischen Regierungen. Sie haben sowohl die Mittel als auch
die Expertise, Griechenland die notwendige Unterstützung
bereitzustellen. Es werden dringend zusätzliche Kapazitäten benötigt,
um die Situation der Menschen zu verbessern und zehntausende Anträge
zu bearbeiten", so Epaminondas Farmakis, Geschäftsführer von
SolidarityNow.
Letztlich muss die internationale Gemeinschaft jedoch das Problem
an der Wurzel packen und unter Hochdruck daran arbeiten, friedliche
Lösungen für die Konflikte in Syrien, Afghanistan oder Irak zu
finden. Leider ist genau zu diesem Punkt bei dem heute zu Ende
gehenden Weltgipfel für Humanitäre Hilfe in Istanbul keine Lösung
gefunden worden. Die anwesenden Staaten konnten sich nicht auf
konkrete Handlungen zur Lösung der Konflikte, vor denen Millionen
Menschen fliehen, einigen.
CARE ruft zu Spenden für Flüchtlinge in Griechenland und weltweit
auf: Spendenkonto 4 40 40 Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 50 198 IBAN:
DE93 3705 0198 0000 0440 40 BIC: COLSDE33 Stichwort: Hilfe für
Flüchtlinge www.care.de/spenden
Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft e.V. ruft zu Spenden auf:
Spendenkonto: 10 20 30 Bank für Sozialwirtschaft, Köln BLZ 370 205 00
Stichwort: Hilfe für Flüchtlinge
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