(ots) - Bundesjustizminister warnt mit Blick auf
Katholikentag vor Ausgrenzung der AfD
Maas: "Das ist genau das, was sie will" - Absage der Veranstalter
sei nicht politisch motiviert
Osnabrück. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat mit Blick auf
die Diskussion über den Umgang mit der AfD auf dem Katholikentag vor
der Ausgrenzung der Rechtspopulisten gewarnt. Er halte es für falsch,
"wenn man die AfD wie Outlaws behandelt und nicht mit ihnen redet",
sagte Maas der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag). Nach seinen
Worten würde es "der AfD helfen", wenn man sie ausschließt von der
Debatte oder sich an einer Diskussion mit ihr nicht beteiligt. "Das
ist genau das, was sie wollen", sagte der Minister, der an diesem
Samstag auf dem Katholikentag diskutiert. Er plädierte dafür "sich
inhaltlich auseinanderzusetzen mit der AfD, dann wird man sehen, was
sie zustande bringt außer zu krakeelen".
Maas meinte zu der Entscheidung des Katholikentags, die AfD nicht
einzuladen: "Ich glaube nicht, dass dies politisch motiviert war."
Die AfD habe erkennbar ein besonderes Problem mit der
Religionsfreiheit. "Indem sie Muslime pauschal diskreditiert, macht
die AfD deutlich, worum es ihr geht: um Angst und Ausgrenzung", sagte
der Justizminister. "Der AfD sei klar gesagt: Die Religionsfreiheit
genießt als Grundrecht einen besonderen staatlichen Schutz", hob der
SPD-Politiker hervor. Jeder dürfe in Deutschland seinen Glauben frei
leben - das gelte selbstverständlich auch für Muslime. Eine Muslimin
mit Kopftuch, ein junger Mann mit Kippa, ein Minarett im Stadtbild -
all das seien keine Widersprüche zum Grundgesetz. "Das ist genauso
gelebte Religionsfreiheit wie das Läuten der Kirchenglocken. Ich
finde, diese Vielfalt ist ein Zeichen der Freiheit", sagte der
Minister.
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