(ots) -
Verbraucher warten gespannt auf das autonome Auto
- Deutsche zeigen sich verhalten
- Autofahrer setzen bei der Entwicklung vor allem auf die
traditionellen Hersteller
Die Zukunft für fahrerlose Autos sieht vielversprechend aus. Dies
belegt das Automobilbarometer 2016 - International, das von der
Commerz Finanz GmbH herausgegeben wird. Für die Studie wurden 8.500
Verbraucher in 15 Ländern befragt, die in den letzten fünf Jahren ein
Auto gekauft haben. Demnach glauben zwei von drei Deutschen (67 %),
dass das autonome Fahrzeug Realität werden wird. Global gesehen sind
es drei von vier Autofahrern (75 %) und in China sogar 92 Prozent der
Verbraucher.
Revolution autonomes Auto
Deutsche wollen Herr über ihr Fahrzeug bleiben. Nur 44 Prozent der
Deutschen sind an der Nutzung eines autonomen Autos interessiert
(internationaler Durchschnitt: 55 %). Die chinesische Vorliebe für
neue Technologien erstreckt sich auch auf das autonome Auto. Ganze 91
Prozent möchten es gerne nutzen. Diese Begeisterung ist berechtigt.
Wenn künftig der virtuelle Chauffeur das Steuer übernimmt, können
Personen ohne Führerschein selbstständig von A nach B fahren. "Das
autonome Auto wird das Konzept der Fortbewegung vollständig
revolutionieren", betont Gerd Hornbergs, Geschäftsführer der Commerz
Finanz GmbH. "Gerade mit Blick auf den demografischen Wandel in
Europa verändert das fahrerlose Auto die Mobilität der älter
werdenden Gesellschaft."
Langer Weg zum Robo-Taxi
Wie lange dauert es noch, bis das autonome Auto marktreif ist? Die
Prognosen der Verbraucher fallen sehr unterschiedlich aus. Besonders
euphorisch sind die Schwellenländer: 36 Prozent der Mexikaner und 35
Prozent der Brasilianer erwarten das vollautonome Auto schon in den
kommenden ein bis drei Jahren. Klassische Autonationen wie
Deutschland, England und die USA sind skeptisch. Da Google und Co.
seit einiger Zeit ihre selbstfahrenden Autos auf den öffentlichen
Straßen testen, bekommen die Amerikaner auch technische Rückschläge
stärker mit. So glaubt nur knapp jeder dritte US-Amerikaner (32 %),
dass er in weniger als fünf Jahren Besitzer eines autonomen Autos
sein könnte. Auch in Deutschland denken sieben von zehn Verbrauchern
(70 %), dass sie erst nach 2020 ein autonomes Auto besitzen werden.
Dr. Volker Lüdemann, Professor für Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht
an der Hochschule Osnabrück, ist noch vorsichtiger: "Es werden
sicherlich noch mindestens zehn Jahre vergehen, bis wir vollautonom
unterwegs sind. Selbstfahrende Autos werden sich dabei
voraussichtlich schrittweise durchsetzen. Zunächst auf der Autobahn.
Dort ist der Verkehr weniger komplex, weil daran keine Fußgänger und
Radfahrer beteiligt sind."
Deutsche Autofahrer bauen auf Tradition
Auch wenn die Deutschen noch zögerlich sind, ob sie sich ein
autonomes Auto anschaffen werden: Bei der Auswirkung auf den
Arbeitsmarkt zeigen sie sich positiv gestimmt. 27 Prozent glauben,
dass die Entwicklung des vernetzten Autos als Vorstufe des autonomen
Fahrens bundesweit Arbeitsplätze schaffen wird. Auf globaler Ebene
sind 34 Prozent davon überzeugt. Dazu passend trauen die Verbraucher
vor allem den herkömmlichen Automobilherstellern die
Weiterentwicklung des vernetzten Fahrens zu. In Deutschland setzen
sogar 74 Prozent auf die traditionellen Autobauer. Nur China sieht
bei der Forschung an den Vernetzungstechnologien die Software-Firmen
mit Sitz in Silicon Valley an erster Stelle. Obwohl die Deutschen den
etablierten Autoherstellern treu bleiben, würden 33 Prozent auch ein
selbstfahrendes Auto von Google oder Apple kaufen.
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