(ots) - Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie sieht die
"Alternative für Deutschland" und ihre Spitzenpolitiker als Vertreter
von Rassismus und "Halbfaschismus". Sie verträten eine
"völkisch-nationalistisch aufgeladene Ideologie, die weit über
Populismus hinausgeht, dessen Hauptansatzpunkt darin besteht, 'das
Volk' gegen 'die bösen Eliten' in Stellung zu bringen", sagte der
Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (kwi) dem
"Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Die AfD bediene sich
mit ihrer "Radikalisierung populistischen Denkens" der gleichen
Argumentationsmuster wie die aufstrebende NSDAP. " Wir sind heute wie
damals in einer historischen Phase, in der die unzufriedenen
Nicht-Wähler aus ihrer Schmollecke herauskommen und wieder zu
politischen Akteuren werden. Das entspricht genau der Situation
zwischen 1928 und 1930, als die anfangs noch kleine NSDAP das riesige
Reservoir der Demokratie-Fernen in der Weimarer Republik anzapfte."
Im Umgang mit der AfD plädierte Leggewie entschieden dafür, die
öffentliche Debatte zu führen und Partei-Vertreter inhaltlich zu
stellen. Nur dann werde der "blühende Unsinn" ihrer Positionen
erkennbar. "Empörung nützt wenig", betonte Leggewie.
Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Newsdesk
Telefon: 0221 224 3149