(ots) - Heribert Faßbender, langjähriger Moderator der
Sportschau, glaubt an den sozialen Sinn des Fußballs: "Es gibt
nichts, bei dem die klassenlose Gesellschaft ähnlich verwirklicht
wäre. Der Universitätsprofessor, der Straßenkehrer und der
Multi-Millionär - die sitzen alle im Stadion oder vor der
Flimmerkiste, können sich furchtbar erregen und wissen alles besser
als die Trainer. Meinungsforscher behaupten, dass sich mehr Leute
für Fußball interessieren als für Politik", sagte Faßbender dem
Magazin des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstags-Ausgabe). Kritisch
sieht der 75-Jährige vor allem die Summen, mit denen die Vereine
dabei hantieren: "Die finanziellen Dimensionen, in denen sich das
abspielt, sind bedenklich. Es regt sich niemand darüber auf, dass
Ronaldo oder Messi 20 Millionen im Jahr verdienen - das ist ihr
Marktwert. Aber heute kassiert schon der Durchschnitts-Kicker
Millionen. Und das ist ungesund, das ist auch nicht angemessen. Aber
diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten. Es sei denn, es kommt
eine große Arbeitslosigkeit und die Fans sagen: Dafür haben wir kein
Geld mehr." Die Rolle von Reportern und Moderatoren sei dabei
geringer, als viele glaubten: "Ich habe immer gesagt: Niemand
schaltet die Sportschau wegen des Moderators ein. Die Leute wollen
die Spiele sehen, kompakt, kompetent und kurzweilig präsentiert. Und
ohne Firlefanz. Kein Fernsehmann ist so wichtig wie zum Beispiel
Lionel Messi. Wer etwas anderes glaubt, lügt sich in die Tasche."
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