(ots) -
- Weltwirtschaft und Welthandel dürften nur um rund drei Prozent
zulegen
- Größere außenwirtschaftliche Unsicherheit
- Bremse für deutsche Exporte
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erwartet für das
laufende Jahr eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7
Prozent. Das geht aus dem neuen Konjunkturbericht Deutschland hervor,
den der BDI am Sonntag in Berlin veröffentlichte. Zuletzt hatte der
BDI mit einem Plus von 1,5 bis knapp zwei Prozent gerechnet.
"Einzig und allein privater Verbrauch und Staatskonsum treiben die
Inlandsnachfrage. Dagegen ziehen die Investitionen bloß verhalten
an", erläuterte BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber. Zusätzlich
werde der Außenbeitrag - der Unterschied zwischen Exporten und
Importen - mit einem deutlichen Minus das Wachstum belasten.
"Die deutsche Industrie spürt das Mehr von Konflikten, Risiken und
Wachstumsschwächen heftiger als andere Wirtschaften. Vordringliche
Aufgabe der Wirtschaftspolitik ist, Investitionstätigkeit und
Innovationskraft am deutschen Standort zu stärken, erst recht
angesichts immer größerer außenwirtschaftlicher Unsicherheit", sagte
Kerber.
Die Weltwirtschaft bleibt dem BDI zufolge in diesem Jahr ohne
größere Impulse und driftet seitwärts. "Die Weltwirtschaft entwickelt
sich so schlecht wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr", unterstrich
Kerber. Für dieses Jahr geht der BDI von einem Weltwachstum von rund
drei Prozent aus - gerade einmal so viel wie im Vorjahr.
Auch die Industrieproduktion, der Welthandel und die weltweiten
ausländischen Direktinvestitionen dürften sich im laufenden Jahr nur
sehr leicht erhöhen, konstatierte der BDI. Der Welthandel etwa
erreiche ein Plus von nicht mehr als drei Prozent (Vorjahr: 2,8
Prozent).
"Wir brauchen frische Impulse durch freieren Handel und mobilere
grenzüberschreitende Investitionen", forderte Kerber. "Nur so lassen
sich für unsere Unternehmen zusätzliche Chancen, weiteres Wachstum
und neue Beschäftigung schaffen."
Er setze darauf, dass die TTIP-Verhandlungen jetzt weiter Fahrt
aufnehmen. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg." Es gehe darum, die
Zukunft der Globalisierung im Sinne europäischer Werte und Standards
entscheidend mitzugestalten. "Spürbare Fortschritte bei TTIP wären
ein außerordentlich wichtiges Signal gegen all die
protektionistischen und nationalistischen Tendenzen, die gerade
weltweit Konjunktur haben", unterstrich Kerber.
Link Quartalsbericht Deutschland:
http://bdi.eu/media/user_upload/Juni_2016_Quartalsbericht_II_2016.pdf
Link Globaler Wachstumsausblick: http://bdi.eu/media/user_upload/J
uni_2006_Globaler_Wachstumsausblick.pdf
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