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Sperrfrist: 06.06.2016 00:01
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Global Retail Development Index[TM] sieht globale Expansion durch
Krisen und begrenzten Internetzugang in Gefahr
"Indien ist derzeit weltweit der wichtigste Wachstumsmotor.
Urbanisierung, eine wachsende Mittelschicht und steigende
Beschäftigungszahlen bei den Frauen werden die Nachfrage weiter
rasant steigern", so Dr. Mirko Warschun, Leiter des Beratungsbereichs
Konsumgüterindustrie und Handel in Europa, dem Mittleren Osten und
Afrika bei A.T. Kearney.
Das ist eines der Ergebnisse des Global Retail Development
Index[TM](GRDI), den A.T. Kearney inzwischen zum 15-ten Mal vorlegt.
Der Index bewertet die 30 weltweit attraktivsten Märkte für
Handelsunternehmen in Schwellenländern. Ausschlaggebend für eine gute
Platzierung sind Faktoren wie wachsender Wohlstand, sozialer Frieden,
wirtschaftliche Stabilität und Marktgröße.
Asien ist der klare Gewinner des diesjährigen Rankings mit China
(Platz 1), Indien (Platz 2), Malaysia (Platz 3) und Indonesien (Platz
5). Ausschlaggebend für die gute Platzierung sind vor allem hohe
Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstumszahlen. Auch deutsche
Handelsunternehmen investieren kräftig in Asien: So hat
Branchen-Primus Metro bereits im vergangenen Jahr eine strategische
Kooperation mit der Handelsplattform des chinesischen Online-Dienstes
Alibaba abgeschlossen, um am wachsenden elektronischen Handel im
Reich der Mitte zu partizipieren. Dieser lag Analysten zufolge schon
im Jahr 2014 bei 2,8 Billionen Dollar - Tendenz stark steigend.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Handelskonzern die Classic Fine
Foods Group (CFF) mit Hauptsitz in Singapur übernommen. Der Zukauf
stärkt die Großhandelssparte der Metro Group mit speziellen
Kompetenzen in der direkten Belieferung von Hotels, Restaurants und
Caterern. Sporthersteller Adidas will die Zahl seiner Geschäfte in
Indien bis zum Jahr 2020 auf 750 steigern. In China hat sich das
Unternehmen inzwischen einen festen Platz als führende Sportmarke
erkämpft und die selbst gesteckten Ziele nach eigenen Angaben bereits
erreicht.
Auf den Plätzen 4 und 6 bis 10 des aktuellen GRDI folgen
Kasachstan, die Türkei, die Vereinigten Arabischen Emirate,
Saudia-Arabien, Peru und Aserbaidschan. Lateinamerikanische Länder
wie Uruguay und Chile, 2015 noch auf den Rängen 2 und 3, sind diesmal
gar nicht unter den Top 30 vertreten. Das Abschneiden von Russland
(Platz 22) und Staaten des Mittleren Ostens ist von wirtschaftlichen
Problemen und geopolitischer Instabilität belastet. Neu im Index ist
Rumänien mit einer Platzierung als Nummer 24. Dabei profitiert das
Land von einem stabilen Wirtschaftswachstum und Erfolgen in der
Korruptionsbekämpfung. Die deutsche Discounterkette Lidl will ihr
rumänisches Filialnetz in diesem Jahr ebenfalls weiter ausbauen und
plant die Eröffnung von mindestens zehn zusätzlichen Standorten. Seit
dem vergangenen Dezember ist Lidl rund 190 Geschäften in dem Land
vertreten.
Verstärkt in den Fokus internationaler Retail-Konzerne gerückt
sind dem aktuellen Ranking zufolge auch drei nordafrikanische
Staaten, die ebenfalls unter den Top 30 gelistet sind, darunter
Marokko (Platz 14), Algerien (Platz 18) und Ägypten (Platz 30).
Insgesamt verzeichnen die Schwellenländer in den vergangenen 15
Jahren eine rasante Entwicklung: wuchs die Bevölkerung in den
betrachteten Ländern um 21 Prozent (auf 6,2 Milliarden Menschen),
stiegen die Handelsumsätze im gleichen Zeitraum um sagenhafte 350
Prozent. Damit geht mittlerweile mehr als die Hälfte der weltweiten
Handelsumsätze auf das Konto dieser Märkte.
Vor dem Hintergrund zunehmender wirtschaftlicher und politischer
Instabilität in vielen Regionen der Welt wird E-Commerce zu einer
zentralen strategischen Expansionsoption. So übersteigt das
Umsatzvolumen im Online-Handel nicht nur längst den des stationären
Handels in fast allen Märkten, sondern bietet darüber hinaus auch bei
vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz und überschaubarem Risiko
gute Möglichkeiten, in ländliche Regionen vorzudringen oder neue
Märkte zu testen.
"Die globale Expansion des Handels steht vor einer Zeitenwende",
resümiert Branchen-Experte Warschun. "Dabei spielt - einmal mehr -
das Internet die Hauptrolle. Wenn der allgemeine Wohlstand weiter
zunimmt und weltweit immer mehr Menschen auch mobil Online-Zugang
haben, kann der Handelsumsatz in Schwellenländern bis im Jahr 2030
auf 22,1 Billionen Dollar steigen. Verlangsamt sich dagegen das
Wachstum in China und Indien und gewinnen Nationalismus, Zensur und
staatliche Regulierung die Oberhand, liegen unsere Prognosen um gut 8
Milliarden Dollar niedriger."
Ãœber A.T. Kearney
A.T. Kearney zählt zu den weltweit führenden
Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät sowohl global
tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und
öffentliche Institutionen. Mit strategischer Weitsicht und operativer
Umsetzungsstärke unterstützt das Beratungsunternehmen seine Klienten
bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation. Im
Mittelpunkt stehen dabei die Themen Wachstum und Innovation,
Technologie und Nachhaltigkeit sowie die Optimierung der
Unternehmensperformance durch das Management von Komplexität in
globalen Produktions- und Lieferketten. A.T. Kearney wurde 1926 in
Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro
außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney rund 3.500
Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010 berät das
Unternehmen Klienten klimaneutral.
Weitere Informationen finden Sie unter www.atkearney.de und auf
Facebook: www.facebook.com/atkearney.de.
Die Studie können Sie hier (www.atkearney.de) herunterladen.
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