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Die Herausforderungen der Energiewende bieten Möglichkeiten für
neue Berufsfelder. Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg stellt
vier Berufe vor, die die Energiewende heute und zukünftig in
Deutschland voranbringen.
Am 15. Juni findet seit 2007 jährlich der Global Wind Day statt -
in Deutschland als der Tag des Windes bezeichnet. Ziel des
Aktionstages ist es, auf die Bedeutung der Windenergienutzung
aufmerksam zu machen. Das Cluster Erneuerbare Energien Hamburg
(EEHH-Cluster) nutzt den Anlass in diesem Jahr, um vier Berufsgruppen
vorzustellen, die das weltweit größte Umweltprojekt - die
Energiewende - in Deutschland im Bereich Windenergie vorantreiben.
Die Start-upper: Anlagenüberwachung mit neuester Analysetechnik
Komplexe Zustandsüberwachungstechnik,
"Condition-Monitoring-Systeme (CMS)", ist derzeit eines der
wichtigsten IT-Themen im Bereich Windkraft. Mithilfe dieser Technik
sind Betreiber jederzeit über den momentanen technischen Stand ihrer
Windenergieanlagen informiert. Zeigt das System beispielsweise einen
Schaden am Getriebe an, kann umgehend ein Serviceteam beauftragt
werden, um das Problem zu beheben. Das spart enorme Kosten, da
technische Schwierigkeiten schnell erkannt und gelöst werden können -
zudem macht es die Instandhaltung planbar. Besonderes Know-how kommt
von Dr. Brit Hacke von cms(at)wind aus Hamburg. Das Start-up-Unternehmen
entwickelt und vertreibt CMS-Systeme der neuesten Generation. Das
Einzigartige: Die Systeme von cms(at)wind gehen vom diagnostischen und
sensorischen Anspruch her über aktuelle handelsübliche
Überwachungssysteme hinaus. Sie eignen sich für neueste kompakte und
langsamdrehende Antriebsstränge, denen handelsübliche CM-Systeme
aufgrund der hohen Materialdämpfungseigenschaften nicht mehr
gewachsen sind.
Die Qualitätssicherer: On- und Offshore-Zertifizierung
Mit der Erweiterung der Windenergie steigt der Bedarf an
technischen Gutachten im On- und Offshore-Bereich. Entwickelt werden
diese zum Beispiel von "Sachverständigen für Lastberechnungen in der
Windenergie". Diese helfen Anlagenentwicklern, unabhängige
Vergleichsrechnungen durchzuführen und alle für die Auslegung
angesetzten Lasten zu prüfen. Dafür simulieren sie beispielsweise
mit Hilfe einer Simulationssoftware die Gegebenheiten an der Anlage,
die vorherrschenden Winde sowie alle weiteren auftretenden Szenarien
und berechnen die Belastungen auf die verschiedenen Komponenten.
Einer der größten Arbeitgeber für diese Fachkräfte ist der TÜV NORD.
Das Unternehmen zertifiziert als eine der führenden akkreditierten
Zertifizierungsstellen nach allen international relevanten
Richtlinien. Damit sichert es den Betreibern eine hohe
Rechtssicherheit und Anlagenqualität. Das Know-how setzen die
Experten auch im Offshore-Bereich ein. Als anerkannter Zertifizierer
des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sind sie
auch auf offener See aktiv; außerhalb von zwölf Seemeilen sind
Zertifizierungen nach den BSH-Vorgaben für Betreiber verpflichtend.
Die Luftakrobaten: Servicetechniker für Windenergieanlagen
Ein Arbeitsplatz in 60 bis 120 Metern Höhe und mit
Windgeschwindigkeiten von bis zu zwölf Metern pro Sekunde - das
gehört zum Berufsalltag von Servicetechnikern in der Windenergie. Die
Techniker reparieren beispielsweise Komponenten von
Windenergieanlagen, warten diese regelmäßig und überprüfen, ob alle
Windenergieanlagen problemlos laufen. Das Hamburger Unternehmen
Senvion entwickelt, produziert und vertreibt Windenergieanlagen für
nahezu jeden Standort mit Nennleistungen von 2 bis 6,15 Megawatt.
Unter den 3.900 Beschäftigten sind auch Technikexperten, die
überwiegend im Offshore-Bereich tätig sind. Diese sind beispielsweise
im Schichtmodell am Service-Standort Helgoland aktiv und kommen bei
Serviceaufträgen auf hoher See zum Einsatz. Wer eine Ausbildung zum
Elektroniker oder Mechatroniker mitbringt, kann sich in einem
mehrmonatigen Kurs zum Servicemonteur für die Windenergiebranche
qualifizieren. Eine öffentliche Förderung des Kurses ist
beispielsweise durch die Bundesagentur für Arbeit möglich.
Die Stahlexperten: Turmbau und -entwicklung für Windenergieanlagen
Ein Erfolgsfaktor der Energiewende ist die Wissensübertragung von
allgemeinem technischen Know-how in den Bereich der Windenergie - so
zum Beispiel beim Bau von Windkraftwerken, deren Fundamente und Türme
meist aus Stahl gefertigt werden. Ingenieure, die ein technisches
Studium absolviert haben und Experten für alle Material- und
Fertigungsthemen in der Stahlverarbeitung sind, finden nun
beispielsweise Jobs bei Siemens in der Produktionstechnik von
Stahlbau-Türmen, Turbinen- und Maschinenhäusern für
Windenergieanlagen. Dort entwickeln sie zum Beispiel neue
Konstruktionen, erarbeiten Lösungen für Fertigungsabläufe und
entwerfen und pflegen Design-Standards.
1.000 neue Arbeitsplätze durch Windenergie bei Siemens in Cuxhaven
Doch nicht nur Jobs in den vier zuvor beschriebenen neuen Berufen
werden von Unternehmen wie Siemens gesucht. Immer mehr etablierte
Berufsbilder passen sich etwa durch Zusatzqualifikationen den
veränderten Einsatzgebieten der neuen Energiewelt an. Das wird
derzeit deutlich bei Siemens in Cuxhaven. Dort baut das Unternehmen
für rund 200 Millionen Euro eine neue Produktionsstätte für
Offshore-Windenergieanlagen. Geplant ist die Fertigung von
Maschinenhäusern für Offshore-Windturbinen, die Siemens seit vielen
Jahren in Dänemark herstellt. Insgesamt sollen in Cuxhaven bis zu
1.000 neue Arbeitsplätze in vielen unterschiedlichen etablierten und
neuen Berufsfeldern entstehen. Zahlreiche Jobs schafft die Ansiedlung
von Zulieferunternehmen - die so genannten sekundären
Beschäftigungseffekte.
Ãœber das EEHH-Cluster und die Informationskampagne zur WindEnergy
2016
Seit der Gründung 2011 haben sich über 190 Mitgliedsunternehmen
und -institutionen aus der Metropolregion Hamburg im Cluster
Ernereuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster) zusammengeschlossen.
Ziel ist es, in diesem Netzwerk die Kompetenzen der Unternehmen,
Forschungseinrichtungen und Institutionen zu bündeln und die
Zusammenarbeit im Bereich der Ernereubaren Energien zu stärken und zu
fördern. Ein Schwerpunkt des EEHH-Clusters bildet die Windenergie an
Land und See. Vor der weltweit größten und bedeutensten Fachmesse,
der WindEnergy 2016 in Hamburg, initiiert das Cluster daher eine
Informationskampagne zum Thema Windenergie. Ziel ist es, die
Bevölkerung über die Windenergie und die Fortschritte in der
Energiewende aufzuklären. Die WindEnergy findet vom 27. bis zum 30.
September in der Messe Hamburg statt. Nahezu alle deutschen und
europäischen Unternehmen der Branche stellen aus. Die internationale
Leitmesse für die On- und Offshore-Windbranche bildet den globalen
Markt mit der gesamten Wertschöpfungskette ab. Weitere Informationen
zum Cluster: www.eehh.de, zur WindEnergy unter
www.windenergyhamburg.com.
Pressekontakt:
Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH
Astrid Dose · Projektleitung Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Tel: 040 / 69 45 73-12 · Fax: 040 / 69 45 73-29 2
Astrid.Dose(at)eehh.de · www.eehh.de