(ots) -
"Deutschland hat sich verändert - durch Merkels
Flüchtlingspolitik." So beginnt am Mittwoch, 8. Juni 2016, 22.45 Uhr,
die "ZDFzoom"-Dokumentation "Die Flüchtlingskanzlerin - Was treibt
Angela Merkel an?". Die ZDF-Hauptstadtkorrespondenten Mathis Feldhoff
und Wulf Schmiese dokumentieren und analysieren die neun
dramatischsten Monate in der Kanzlerschaft Angela Merkels - von ihrer
Willkommenspolitik über die Zerwürfnisse mit der CSU und der EU bis
hin zum rasanten Aufstieg der AfD. Die Autoren haben diese Phase
intensiv als Berichterstatter begleitet.
Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer berichtet im Film aus
Gesprächen mit ihr und spricht erstmals ausführlich über die
möglichen Motive Merkels: So habe sie ihre Entscheidung, Tausende
Flüchtlinge aus Budapest nach Deutschland kommen zu lassen - worüber
Seehofer nicht informiert war −, als "historische Tat" gesehen.
"Ich hätte diesen Vorgang vom 4. September nicht für möglich
gehalten, aber er hat stattgefunden. Das trifft natürlich auch ins
Mark, wenn man so zusammenarbeitet", sagt Seehofer, für den die
Koalition auf dem Spiel stand. Er unterstellt der Kanzlerin faktisch,
im Rausch des Beifalls gehandelt und die Folgen nicht bedacht zu
haben. Dem widerspricht Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
massiv, der im Gegensatz zu Seehofer eingeweiht war. Merkel habe
"Europas Ehre verteidigt", sagt Schäuble. Der CSU wirft er vor,
einseitig Streit zu schüren durch "Attacken gegen Merkel".
Gesprächspartner in der Dokumentation sind außerdem
Bundesinnenminister Thomas de Maizière, NRW-Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann sowie Merkels Biografin Evelyn Roll.
Zu Wort kommen auch Flüchtlinge, deren Zukunft von Merkels Politik
abhängt: Menschen aus Albanien und Mazedonien, denen die Abschiebung
droht, ebenso wie auch Syrer und Iraker, die ihr neues Leben in
Deutschland begonnen haben. Unter ihnen ist Hassan al-Assad aus
Aleppo, der mit der Kanzlerin eines der umstrittenen Selfies knipste.
Sein Asylantrag ist nach neun Monaten noch immer unbearbeitet.
In dem 30-minütigen Film wird deutlich, dass Merkels Kurs in der
Flüchtlingspolitik durchaus kurvenreich ist. Frühe Weggefährten
berichten, dass Merkel anfangs angetrieben war von ihren ethischen
Grundsätzen. Auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nennt
ihr "christliches Menschenbild" als Beweggrund. Am Ende erkennen die
Autoren in der Kanzlerin die Pragmatikerin der Macht wieder, als
welche sie auch vor der Krise galt. Weil ihr die Mehrheit in
Deutschland und Europa zur begonnenen Willkommenspolitik fehle,
bemühe sie sich nun im Verbund mit der Türkei darum, Europa
abzuriegeln.
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