(ots) - Die Europäische Kommission hat beim heutigen
Treffen des Ständigen Ausschusses für die Lebensmittelkette einen
Vorschlag zur Verlängerung der bestehenden Zulassung von Glyphosat
für einen Zeitraum von 18 Monaten bis Ende 2017 eingebracht. Die
Kommission wollte mit diesem Kompromissvorschlag ein plötzliches
Auslaufen der Wirkstoffzulassung Ende Juni verhindern. Doch der
Vorschlag fand nicht die Unterstützung einer notwendigen Zahl von
Mitgliedstaaten.
Das abrupte Auslaufen der Zulassung von Glyphosat hätte sehr
ernste Folgen für Landwirte in ganz Europa. Sie sind auf den
Wirkstoff als zuverlässiges und effektives Mittel zur
Unkrautkontrolle und damit zur Sicherung ihrer Erträge angewiesen.
"Die Unentschlossenheit der Mitgliedstaaten und die Tatsache, dass
überhaupt eine Verlängerung der bestehenden Zulassung notwendig
geworden ist, stellt eine äußerst bedauerliche Situation dar. Das ist
die traurige Bestätigung, wie sehr der Zulassungsprozess zu einem
politischen Schauspiel verkommen ist", so Ursula Lüttmer-Ouazane,
Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat (AGG)*.
Die umfassenden wissenschaftlichen Bewertungen durch die
zuständigen EU-Behörden haben klar gezeigt, dass bei
bestimmungsgemäßer Nutzung von Glyphosat keine unvertretbaren Risiken
für die Gesundheit und die Umwelt erkennbar sind. Daher wäre eine
Erneuerung der Wirkstoffgenehmigung für 15 Jahre ohne Wenn und Aber
gerechtfertigt gewesen. Der letzte Woche von der europäischen
Chemikalienagentur ECHA veröffentlichte erste Vorschlag zur Bewertung
des Wirkstoffes bestätigt die positive Sicherheitsbewertung der
anderen EU-Zulassungsbehörden. In dem Vorschlag wird empfohlen, den
Wirkstoff nicht als krebserregend einzustufen.
Der Versuch, die bestehende Zulassung von Glyphosat zu verlängern
statt über eine Re-Registrierung des Wirkstoffes für 15 Jahre
abzustimmen, ist jedenfalls ein höchst unerfreulicher Präzedenzfall
in der EU-Wirkstoffzulassung. Es macht einmal mehr deutlich, dass
einige Mitgliedstaaten sich nicht mehr von Fakten leiten lassen und
von den Grundprinzipien eines wissenschaftlich basierten
Zulassungsprozesses abweichen. Auf diese bedauerliche Situation hatte
auch EU-Kommissar Vytenis Andriukaitus bei einer Pressekonferenz
letzte Woche mit Sorge hingewiesen.
* In der Arbeitsgemeinschaft Glyphosat engagieren sich die
Unternehmen ADAMA Deutschland GmbH, Cheminova Deutschland GmbH & Co.
KG, Dow AgroSciences GmbH, Helm AG, Monsanto Agrar Deutschland GmbH,
Nufarm Deutschland GmbH, Syngenta Agro GmbH. Die Arbeitsgemeinschaft
Glyphosat ist ein informeller Zusammenschluss der Unternehmen und
keine rechtlich selbstständige Einheit.
Pressekontakt:
Arbeitsgemeinschaft Glyphosat* - www.glyphosat.de
arbeitsgemeinschaft(at)glyphosat.de
Ursula Lüttmer-Ouazane
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