(ots) - Der Chef der Bundeszentrale für politische Bildung
hat angesichts des Fehlens Ostdeutscher in der Spitzenpolitik vor
einer Erosion des Vertrauens in demokratische Strukturen gewarnt.
"Für eine Demokratie ist politische Repräsentanz der
gesellschaftlichen Vielfalt überlebenswichtig", sagte Thomas Krüger
dem MDR und reagierte damit auf eine aktuelle Studie der Universität
Leipzig die exklusiv im MDR veröffentlicht wurde.
Demnach kommen auch mehr als 25 Jahre nach der Wiedervereinigung
lediglich etwa 20 Prozent der Führungskräfte in Ostdeutschland auch
aus dem Osten. "Das Gefühl, aus Mustern politischer Repräsentanz
rausgefallen zu sein, kann als Nährboden für populistische Strömungen
dienen beziehungsweise die Legitimität demokratischer Strukturen in
Frage stellen", sagte Krüger weiter. Er fordere deshalb eine
gesellschaftliche Debatte über die geringe Repräsentanz Ostdeutscher
in Spitzenfunktionen.
Hintergrund
Die Universität Leipzig hat in Zusammenarbeit mit dem MDR zwischen
August 2015 und März 2016 Führungspositionen in verschiedenen
Bereichen betrachtet. Untersucht wurden Justiz, Wirtschaft, Politik,
Medien sowie Wissenschaft. Darüber hinaus werteten die Studienmacher
die Zusammensetzung der Bundesregierung, der Bundesgerichte, der
Generäle der Bundeswehr und der DAX-Vorstände aus.
Mehr zeigt der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK heute im 2. Teil der
Dokumentation "Wer beherrscht den Osten?" - zu sehen um 22.05 Uhr im
MDR FERNSEHEN.
Weitere Hintergründe zur Studie unter
www.wer-beherrscht-den-osten.de
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