PresseKat - "Umweltschutz ist eine Aufgabe, die uns unser Leben lang begleitet"

"Umweltschutz ist eine Aufgabe, die uns unser Leben lang begleitet"

ID: 1365831

(ots) - Bundespräsident und DBU-Kuratoriumsvorsitzende
Schwarzelühr-Sutter eröffneten heute "Woche der Umwelt" am Schloss
Bellevue

"Umweltschutz ist ein bedeutender zivilisatorischer Lernprozess,
mühsam und langwierig. Diesen Lernprozess müssen wir mit Kreativität
und Leidenschaft vorantreiben, bisweilen auch gegen kurzfristige
Interessen - über alle Generationen hinweg, weil Jung und Alt
gleichermaßen Ressourcen verbrauchen. Umweltschutz ist also eine
Aufgabe, die uns unser Leben lang begleitet." - Mit diesen Worten
eröffnete heute Bundespräsident Joachim Gauck mit der
DBU-Kuratoriumsvorsitzenden Rita Schwarzelühr-Sutter im Park von
Schloss Bellevue in Berlin die fünfte "Woche der Umwelt" des
Bundespräsidenten und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).
Speziell begrüßte Gauck, dass bei dieser "Woche der Umwelt" junge
Menschen besonders engagiert seien. Gauck: "Viele der Jüngeren wollen
dazu beitragen, den Zerstörungen, die wir unserem Planeten schon
zugefügt haben, Einhalt zu gebieten. Wir brauchen viele, wir brauchen
sehr viele, die mit Pioniergeist den Schutz unserer natürlichen
Lebensgrundlagen weiter vorantreiben."

Der Bundespräsident unterstrich, dass die Botschaft von Johannes
Rau, Umweltfragen dürften nicht in den Hintergrund gedrängt werden,
aktuell sei, auch wenn Rau das als Bundespräsident bereits bei der
ersten "Woche der Umwelt" vor 14 Jahren formuliert habe. Ob bei
Produkt und Konsum, dem Abbau von Rohstoffen, der Energiever- und
Abfallentsorgung, der Städte- und Verkehrsplanung und der Bildung -
überall sei Umweltschutz gefragt. Zusammenhänge besser zu erkennen
und dann vernetzend tätig zu werden, sei eine der großen
Herausforderungen für den Umweltschutz. Schutz und Schonung
natürlicher Lebensgrundlagen könne allerdings nur durch die
Mobilisierung möglichst vieler Kräfte gelingen und bei der "Woche der




Umwelt" als Schaufenster umweltfreundlicher Initiativen und
Technologien fänden sich dafür zahlreiche Mitstreiterinnen und
Mitstreiter.

Zusätzlicher Schwung werde gerade jetzt gebraucht, wo
international ehrgeizige Ziele für nachhaltige Entwicklung und
Klimaschutz festgelegt worden seien. Zwar sei die Staatengemeinschaft
von vielen ihrer Ziele weit entfernt. Und auch national müsse man
sich in Deutschland erheblich anstrengen, die internationalen
Versprechen zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz einzulösen.
Hoffnungsvoll stimmten aber Erfolge beim Klimaschutz. 2014 sei global
das erste Jahr seit Jahrzehnten, in dem die Wirtschaft gewachsen,
dennoch die Treibhausgasemissionen der Energiebranche gesunken seien.
Und die klimaschädlichen Emissionen in Deutschland seien im
vergangenen Vierteljahrhundert um 27 Prozent zurückgegangen.

Die Energiewende werde uns noch über Jahre fordern. Die Verluste
in der Tier- und Pflanzenwelt seien mittlerweile so alarmierend, dass
die Vereinten Nationen die gegenwärtige Dekade dem Schutz der
biologischen Vielfalt gewidmet haben. Artensterben habe es zwar auch
früher gegeben. Aber jetzt sei es vor allem der Mensch, der die
Verluste verursache. Schon mehr als die Hälfte des tropischen
Regenwaldes, wo die meisten Arten lebten, sei gerodet. Die
Staatengemeinschaft zähle den Bestand von Tier- und Pflanzenarten
inzwischen zu den sogenannten planetaren Leitplanken, ein
Orientierungsrahmen, der helfen könne, die Stabilität der Erde zu
bewahren, sofern bestimmte Grenzwerte zum Schutz von Boden, Wasser,
Luft, Flora und Fauna beachtet werden. Gauck: "Was wir essen, wie wir
uns kleiden, wie wir wohnen, wie wir wirtschaften und wie wir uns
fortbewegen - all das spielt eine Rolle für den Zustand der Meere und
Flüsse, der Wälder, Graslandschaften und Felder und der dort lebenden
Tiere und Pflanzen - und damit für die Lebensqualität, die wir für
uns und unsere Kinder erhalten wollen."

DBU-Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter lobte die
Entschiedenheit des Bundespräsidenten, dem Anliegen des
Umweltschutzes und damit einer der zentralen Grundlagen der
gesellschaftlichen Vielfalt und zukünftigen Entwicklung mit der
Veranstaltung Nachdruck zu verleihen. Umweltschutz brauche "möglichst
viele Menschen, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen
engagieren, die gesellschaftlich und unternehmerisch Verantwortung
übernehmen, Menschen, die an morgen und auch an übermorgen denken".
Es liege "an uns, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass die Welt für
kommende Generationen lebenswert bleibt". Die Situation vieler
Ökosysteme auf der Welt, der Klimawandel, der Artenverlust - all das
verlange ein Umsteuern hin zu einer Wirtschafts- und Lebensweise, die
die ökologischen Grenzen unserer Welt respektiere.

Mit der Verabschiedung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten
Nationen im Herbst des Vorjahres sei die Grundlage gelegt worden für
einen überzeugenden Strukturwandel, der den ökologischen Fußabdruck,
den Ressourcen- und Energiebedarf und bestehende soziale
Ungleichheiten weltweit deutlich verringere. Erstmalig würden das
Bekämpfen von Armut und das Bewahren der natürlichen Lebensgrundlagen
auf unserem Planeten systematisch verbunden. Schwarzelühr-Sutter: "Es
geht darum, jetzt und heute die richtigen Entscheidungen zu treffen,
jetzt und heute zügig und entschlossen zu handeln." Dazu müssten
Wirtschaft und Gesellschaften schlüssige Antworten auf die globalen
Megatrends finden wie die fortschreitende Urbanisierung, die
steigende Nachfrage nach Rohstoffen und Energie, die Änderung der
Konsum- und Lebensgewohnheiten, besonders in den bevölkerungsreichen
Schwellenländern, den Klimawandel, die Digitalisierung, Migration und
Flucht und den demografischen Wandel.

Nachhaltigkeit dürfe kein Wohlstandsthema allein für das gute
Gewissen der Einkommens-Eliten sein. Die Nachhaltigkeitsziele der
Vereinten Nationen strebten nach mehr sozialer Balance und mehr
Gerechtigkeit - innerhalb der Gesellschaften, zwischen den
Gesellschaften, zwischen den Generationen, national und
international. Gesucht und notwendig seien neue und kreative
Lösungen, soziale Innovationen und eine breite gesellschaftliche
Diskussion über die besten Wege - offen und unter breiter Beteiligung
aller, vor allem der Generation, die zukünftig Verantwortung in
unserer Gesellschaft übernehmen werde. Schulen komme für die
Umsetzung eine wichtige Funktion zu, denn sie könnten "junge Menschen
dazu befähigen, Ideen für eine nachhaltige Entwicklung einzubringen
und Umsetzungsstrategien innerhalb der eigenen Lebenswelt zu
entwickeln und zu verwirklichen". Es liege in unserer Verantwortung,
die geeigneten Lernumgebungen zu schaffen und diese für alle
gleichermaßen zugänglich zu machen. Schwarzelühr-Sutter: "Bildung ist
also auch der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung."

Knapp 200 Aussteller zeigen heute und morgen bei der "Woche der
Umwelt" von Bundespräsident Joachim Gauck und DBU, wie
lösungsorientierte Innovationen entwickelt und Modellvorhaben
praxisnah umgesetzt werden. Gesprächsforen widmen sich den
Belastungsgrenzen des Planeten - Themen sind Ressourcen- und
Bodenschutz, Energiewende, Digitalisierung, Urbanisierung, Mobilität
und demografischer Wandel. Zum ersten Mal öffnet die große
Umwelt-Schau am zweiten Veranstaltungstag, Mittwoch, ab 13 Uhr ihre
Tore für alle Interessierten zu einem "Publikumsnachmittag".

Aktuelle Fotos finden Sie auf der DBU-Homepage: www.dbu.de



Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -


Kontakt:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633521
Telefax:0541|9633198
presse(at)dbu.de
www.dbu.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  (zum 8.6.) Tag des Meeres - NABU startet Kampagne Nationales Naturerbe: Meilenstein für Naturschutz
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 07.06.2016 - 14:08 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1365831
Anzahl Zeichen: 8467

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Berlin



Kategorie:

Umwelttechnologien



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
""Umweltschutz ist eine Aufgabe, die uns unser Leben lang begleitet""
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)