(ots) - Deutschlands Kreditinstitute gehen bei der
Immobilienfinanzierung derzeit unterschiedliche Wege: Während sich
viele Institute seit Inkrafttreten einer neuen EU-Richtlinie im März
bei der Kreditvergabe deutlich restriktiver verhalten, weiten andere
Institute die Immobilienfinanzierung noch aus, wie Analysen der auf
Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro
zeigen. Insgesamt herrscht derzeit bei der Immobilienkreditvergabe
auf dem Markt eine große Unsicherheit, zumal der Branche eine weitere
Regulierung mit strengeren Richtlinien für Baufinanzierungen droht.
Neue Modelle zur Risikobewertung würden treffsichere Aussagen zur
künftigen Tilgungsfähigkeit ermöglichen und Transparenz schaffen -
für Banken und ihre Kunden gleichermaßen.
Derzeit blicken Banken bei der Risikobewertung eines
Immobilienkredits noch überwiegend in die Vergangenheit oder die
Gegenwart. Bei der Analyse der drei zentralen Faktoren einer
Kreditentscheidung, nämlich Rating, Kapitaldienstfähigkeit und
Sicherheiten werden lediglich in geringem Maße Prognosen hinsichtlich
zukünftiger Entwicklungen herangezogen. "Es ist von zentraler
Bedeutung für die Banken, bessere Modelle zu entwickeln, die die
Daten in die Zukunft fortschreiben und verschiedene Szenarien
simulieren. Bisher häufig genutzte Excel-Berechnungen reichen hierfür
nicht aus - eine systemgestützte Datenbasis ist für diese Bewertungen
essentiell", sagt Melanie Purgar, Senior Expert Consultant bei
Cofinpro. "Auf dieser Grundlage ist es noch präziser möglich, die
richtigen Kredite zu vergeben und die richtigen abzulehnen."
So müssten in die Analyse beispielsweise verstärkt die künftige
Entwicklung der Immobilienpreise und Einkünfte, inkl. der
Mietpreisentwicklung bei vermieteten Immobilien oder die
Zinsentwicklung für die Prognose künftiger Belastungen des Kunden
einfließen. Mit Hilfe von Simulationsmodellen kann die Bank dann eine
exaktere Kreditentscheidung treffen. "Für den Kunden ist es wichtig,
dass diese in einer individuellen Beratung transparent und
verständlich kommuniziert wird - anhand mehrerer Szenarien. Wird
dabei beispielsweise deutlich, dass die gewünschte Kredithöhe für
beide Seiten ein Risiko darstellt, kann die Bank den Kunden
unterstützen, mit einer kleineren Immobilie doch noch den Traum vom
Eigenheim zu realisieren", so Purgar.
Fintechs wie z.B. auxmoney gehen bereits diesen Weg und überprüfen
mit Hilfe von innovativen Simulationsmodellen die Kreditwürdigkeit
ihrer Kunden. Teilweise fließen Hunderte von Daten in die
Entscheidung über eine Kreditvergabe mit ein.
Szenarioanalysen bei der Immobilienkreditvergabe minimieren auch
die Risiken für Banken gerade im derzeitigen unsicheren Markt- und
Zinsumfeld. Steigen die Zinsen oder sinken die Immobilienpreise
wieder, drohen in einigen Jahren bei der Anschlussfinanzierung
Kreditausfälle. "Es gilt für die Institute gerade auch bei
Immobilienkrediten, langfristig zu denken und ihren Kunden heute
Kredite zu vermitteln, die auch in zehn Jahren noch getilgt werden
können", so die Immobilienkreditexpertin von Cofinpro.
Ãœber Cofinpro (www.cofinpro.de)
Cofinpro unterstützt Deutschlands führende Finanzdienstleister bei
der Verbesserung von Geschäftsprozessen. Zu den Kunden zählen große
Privatbanken, Landesbanken und der genossenschaftliche Sektor sowie
die führenden Kapitalverwaltungsgesellschaften. Gegründet 2007 als
mitarbeitergetragene Aktiengesellschaft beschäftigt die
Unternehmensberatung inzwischen 100 Bank- und Technologieexperten.
Neben der Zentrale in Frankfurt am Main unterhält Cofinpro Standorte
in Berlin, München, Stuttgart, Karlsruhe, Köln, Hamburg, Hannover und
Dresden.
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