(ots) - Ein umfassender Bericht des MSC anlässlich des
internationalen Tages der Meere zeigt, dass sich der Anteil
nachhaltiger Fischerei am Gesamt-Fischfang in den vergangenen fünf
Jahren verdoppelt hat, und dass dies zu zahlreichen messbaren
positiven Veränderungen in unseren Meeren geführt hat. Der Bericht
wurde heute veröffentlicht.
Immer mehr machen mit
Kamen noch 2010 nur knapp 5 Prozent der globalen Fangmenge (4,5
Millionen Tonnen) aus nachhaltiger MSC-zertifizierter Fischerei, sind
es heute fast 10 Prozent (8,8 Millionen Tonnen). Ãœber 280
MSC-zertifizierte Fischereien weltweit holen diesen Fang an Land und
beliefern damit über 3.000 zertifizierte fischverarbeitende und
-verkaufende Unternehmen in über 100 Ländern.
Besonders erfreulich sind die Entwicklungen beim Thunfischfang:
Thunfisch ist die zweithäufigste gefangene Gattung der Welt und
aufgrund seiner hohen Migrationsrate besonders anfällig für
Überfischung. Daher ist es als großer Erfolg zu sehen, dass nun 25
Prozent der globalen Thunfischfänge das MSC-Siegel tragen und somit
10 der weltweit 23 Thunfischbestände auf nachhaltige Art und Weise
befischt werden.
Bestandsgrößen, Beifang, Meeresböden und Befischungsgrad:
Deutliche Verbesserungen für unsere Ozeane.
Die belegten Verbesserungen, welche die MSC-zertifizierte
Fischereien in unseren Ozeanen bewirken konnten, sind ebenso
vielfältig wie diese Fischereien selbst. Bei der Fischerei auf
Schwarzen Seehecht im Südindischen Ozean beispielsweise konnte eine
vormals hohe Beifangrate des gefährdeten Sturmvogels durch
modifiziertes Fanggeschirr und eine Fangpause während der Brutzeit
auf nur noch drei Vögel pro Jahr gesenkt werden. Bei den
zertifizierten Hummerfischereien in Frankreich haben die
MSC-Anforderungen zu einem engen Datenaustausch zwischen Fischerei
und Wissenschaft geführt. Infolgedessen konnten die
Bestandsgrößenberechnung und das Fischereimanagement optimiert
werden.
Im Nordostatlantik, von der Westküste Portugals über Grönland bis
zur Barentssee, ist die Biomasse der rund 60 Fischbestände, die dort
von MSC-zertifizierten Fischereien befischt werden, deutlich
angestiegen und liegt sichtbar über den Bestandsgrößen bei
nicht-zertifizierten Fischereien. Der Grad der Befischung wurde bei
MSC-zertifizierten Fischereien wo nötig vermindert, wohingegen der
Befischungsgrad bei nicht-zertifizierten Fischereien trotz EU
Fischereipolitik bis heute meist zu hoch ist, um langfristig
produktive Fischbestände gewährleisten zu können.
Nachhaltiger Fischfang auch im Globalen Süden
Das Gros der zertifizierten nachhaltigen Fischereien ist in
europäischen und nordamerikanischen Gewässern anzutreffen. Zunehmend
wurden in den vergangenen Jahren jedoch auch Fischereien in anderen
Teilen der Welt zertifiziert, darunter die ersten Fischereien aus den
beiden großen Fischfangnationen China und Indien. 20 Fischereien aus
Schwellen- und Entwicklungsländern sind aktuell MSC-zertifiziert,
weitere 15 befinden sich in Bewertung.
Der aktuelle Fortschrittsbericht zeigt auch, dass das MSC-Programm
bei vielen Fischereien bereits zu Verbesserungen führt, lange bevor
diese in einen offiziellen Zertifizierungsprozess treten. "Der
MSC-Standard hat uns sehr dabei geholfen, mit unseren Fischereien
Informationslücken und kritische Bereiche zu identifizieren,
Managementpläne zu entwickeln und den Status ihrer Nachhaltigkeit
einzuschätzen", so Elizabeth Mueni, Fischereibeauftragte der
kenianischen Regierung. In vielen Ländern des Globalen Südens
unterstützt der MSC, gemeinsam mit örtlichen Partnern aus Politik,
Industrie, Handel und anderen Umweltorganisationen, sogenannte
Fischereiverbesserungsprojekte, um die Entwicklungen hin zu einer
nachhaltigen Arbeitsweise voranzutreiben.
"Der MSC konnte in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von
Fischereien und Unternehmen rund um den Globus zu einer
nachhaltigeren Arbeitsweise bewegen oder darin bestärken.
Fischbestände und Lebensräume im Meer profitieren von diesen
gemeinsamen Anstrengungen von Fischereien, Handel und Verbrauchern
rund um den Globus. Unser oberstes Ziel, dass eines Tages alle
Fischereien weltweit nachhaltig arbeiten, liegt noch ein gutes Stück
entfernt, aber wir sind erwiesenermaßen auf einem sehr guten Weg
dorthin", fasst Stefanie Kirse, Programmdirektorin des MSC in
Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Ergebnisse des vierten
Fortschrittberichts zusammen.
Der vollständige Fortschrittsbericht ist hier einsehbar:
http://ots.de/wLrzs
Pressekontakt:
Andrea Harmsen
Marine Stewardship Council
Schwedter Straße 9a | D-10119 Berlin
Telefon +49 (0)30 609 8552 10 | Zentrale +49 (0)30 609 8552 0
andrea.harmsen(at)msc.org | www.msc.org/de