(ots) - Stiftung zieht positive Zwischenbilanz ihrer
Sonderprogramme und bewilligt weitere neue Projekte
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) setzt ihr Engagement
fort, mit Integrationsangeboten durch Umweltaktivitäten die Situation
nach Deutschland geflüchteter Menschen zu verbessern. Die
DBU-Kuratoriumsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretärin im
Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, überreichte heute
im Rahmen der "Woche der Umwelt" in Berlin Olaf Bandt,
Bundesgeschäftsführer Politik und Kommunikation des Bundes für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND), und Annette Dieckmann,
Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU),
Bewilligungsschreiben für neue Projekte im Volumen von insgesamt
250.000 Euro.
Rund 125.000 Euro stehen dem BUND zur Verfügung, um
Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland nachhaltiger zu gestalten.
Ebenfalls mit 125.000 Euro unterstützt die DBU ein
Qualifizierungsprogramm der ANU zur Berücksichtigung von
Sprachbarrieren, interkulturellen Fragestellungen und fluchtbedingten
Traumatisierungen in Umweltbildungsmaßnahmen. Die DBU unterstützt mit
insgesamt 2,5 Millionen Euro seit dem Herbst 2015 in einem
Sonderprogramm Integrationsprojekte im Umweltschutz.
Europas größte Umweltstiftung nimmt mit diesem Angebot ihre
gesellschaftliche Verantwortung wahr, betonte Schwarzelühr-Sutter:
"Umweltaktivitäten bieten ein großes, bislang zu wenig genutztes
Potential. Umweltengagement kann einen wichtigen Beitrag sowohl zur
nachhaltigen Bekämpfung von Fluchtursachen als auch zur Integration
geflüchteter Menschen in Deutschland leisten. Es ist dabei ein
besonderes Anliegen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, gezielt auch
Kooperationsvorhaben von Umwelt- und Sozialverbänden zu
unterstützen."
Für die Integration Geflüchteter biete Umweltbildung große
Chancen, betonte auch DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann zu
dem neuen ANU-Projekt. Erfahrungen zeigten allerdings, dass über die
fachliche Vermittlung von Inhalten des Natur- und Umweltschutzes
hinaus weitergehende Herausforderungen in der Bildungspraxis zu
beachten seien. Das neue Projekt richte sich auf ein modellhaftes
Qualifizierungsprogramm für Fachleute und Multiplikatoren der
Umweltbildung, unterstrich ANU-Vorsitzende Dieckmann. Es verknüpfe
grundlegende Herausforderungen der Integration Geflüchteter mit
spezifischen Inhalten der Umweltbildung.
Das neue Projekt des BUND wolle in enger Kooperation mit dem
Deutschen Roten Kreuz (DRK) Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland
nachhaltiger gestalten, erläuterte Bottermann. Zehn
Flüchtlingsunterkünfte des DRK, die nach den üblichen Standards
errichtet wurden, sollen beispielsweise im Hinblick auf Fragen der
Ernährung, der Umfeldgestaltung und des Umgangs mit Energie und
Ressourcen nachhaltiger gestaltet werden, so
BUND-Bundesgeschäftsführer Bandt.
Erste Ergebnisse bereits angelaufener Projekte hätten die DBU
animiert, ihr Engagement auf diesem Feld konsequent fortzusetzen,
betonte Schwarzelühr-Sutter. So zeige das von terre des hommes und
dem Kleingartenverein "Deutsche Scholle" (Osnabrück) entwickelte
Vorhaben "Querbeet", wie Geflüchtete durch ein gemeinsames
Miteinander integriert, neue soziale Beziehungen aufgebaut und
sprachliche Kompetenz gefördert werden können. Das Projekt wird von
der DBU fachlich und finanziell mit rund 120.000 Euro unterstützt.
Auf die Mitwirkung handwerklich talentierter Geflüchteter zielt
ein Vorhaben des Deutschen Fachwerkzentrums Quedlinburg ab, das
Geflüchtete am Erhalt der Schlossanlage in Erxleben in Sachsen-Anhalt
beteiligt. Die Aktivitäten erfolgen in gemischten Gruppen aus jungen
Mitarbeitern des Fachwerkzentrums und den Geflüchteten, die
anschließend in Arbeits- und Ausbildungsverträge vermittelt werden
sollen. Neben ihrer fachlichen Kompetenz steuert hier die DBU rund
51.000 Euro zu. Insbesondere die Integration in den ersten
Arbeitsmarkt ist Zielsetzung eines mit knapp 280.000 Euro geförderten
Projekts der Handwerkskammer Hamburg, das erstmals
Fachkräftequalifizierung und nachhaltige Entwicklung konzeptionell
verbindet. Nachdem die Kompetenzen Geflüchteter in umwelttechnischen
Berufen ermittelt wurden, sollen spezielle Maßnahmen der
Weiterbildung modellhaft entwickelt und erprobt werden.
Um Vorhaben der Umweltbildung schnell und unbürokratisch
verwirklichen zu können, legte die DBU ein "Rahmenprogramm für
kleinere Projekte der Umweltbildung" auf, die jeweils mit bis zu
10.000 Euro gefördert werden. Zu den mittlerweile rund 20
unterstützten Aktivitäten zählen u. a. Projekte an Berliner
Grundschulen, im Nationalpark Bayerischer Wald, der Ökostation
Freiburg und des Malteser Hilfsdienstes mit dem Deutschen
Alpenverein.
Im Rahmen ihres Austauschprogramms für Stipendiaten aus Mittel-
und Osteuropa wird die DBU zehn Stipendien an junge Geflüchtete
vergeben - ein Ansatz, der auf ausgesprochen positive Resonanz stößt.
Den Stipendiaten wird ein mehrmonatiger Aufenthalt an deutschen
Forschungseinrichtungen, Behörden oder in Unternehmen ermöglicht, um
Erfahrungen im Umweltschutz zu sammeln und diese später in ihren
Heimatländern umzusetzen. Über die Einführungsphase mit gemeinsamen
Deutschkursen, Exkursions- und Kulturprogramm werden die deutschen
Sprachkenntnisse, die Integration und die berufliche Qualifikation
verbessert. Von den 2,5 Millionen Euro zur Integration Geflüchteter
stehen aktuell noch 500.000 Euro für neue Projekte zur Verfügung.
Diese Mittel sollen insbesondere für Vorhaben in den ostdeutschen
Bundesländern eingesetzt werden.
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