(ots) - Heute werden die HanseMerkur Preise für
Kinderschutz zum 35. Mal vergeben. Als Schirmherrin im "kleinen"
Jubiläumsjahr nimmt Dr. Auma Obama, Gründerin und
Vorstandsvorsitzende der Auma Obama Foundation - Sauti Kuu, an der
Festveranstaltung um 17.00 Uhr im Atrium der HanseMerkur
Versicherungsgruppe teil, wird die Preise übergeben und auch ein
Grußwort an die 500 geladenen Gäste richten. Die Laudationes auf die
Preisträger hält Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen
Kinderschutzbundes (DKSB). Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender
der HanseMerkur, sagt anlässlich der Vergabe des ältesten deutschen
Sozialpreises für herausragende Kinder- und Jugendschutzarbeit: "Seit
1980 stiften wir soziales Kapital über das Eintreten für die Rechte
und Anliegen von Kindern und Familien. Dieses Anliegen ist sowohl
zentral verankert in unserer Unternehmens- als auch in unserer
Markenstrategie, deren Leitidee Hand in Hand ist... HanseMerkur die
Grundidee des Versicherungsgedankens aufnimmt: solidarisch
füreinander einzustehen." Der HanseMerkur Preis für Kinderschutz wird
seit 1980 ausgeschrieben und ist mit 50.000 Euro dotiert. Bisher
wurde Preisgelder von insgesamt über 1,1 Millionen Euro
ausgeschüttet. Die Auszeichnungen für das Jahr 2015 gehen an vier
Initiativen aus Aachen, Berlin und Hamburg. Das kulturelle
Rahmenprogramm der Festveranstaltung gestalten das Felix Mendelssohn
Jugendsinfonieorchester sowie The Young ClassX Solistenensemble und
Band.
DER HAUPTPREISTRÄGER 2015
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an folgendes Projekt:
Flüchtlingsheime sind kein guter Ort für Kinder und ihr Recht auf
Integration und Teilhabe. Die fremde Kultur, eine neue Sprache,
unvertraute Werte und Normen sowie traumatische Fluchterfahrungen
sind mit Ängsten verbunden. Der Verein Champions ohne Grenzen e.V.
(CHoG) aus Berlin macht sich seit 2012 die integrative Kraft des
Fußballs zunutze, um u.a. mit dem Projekt CHoG kids geflüchteten
Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 17 Jahren über
offene, kostenlose und regelmäßige Trainingsangebote auf
Fußballplätzen und in Sporthallen der Hauptstadt einen Weg aus ihrer
räumlichen und sozialen Isolation zu eröffnen. Über diese aktive und
pädagogisch begleitete Freizeitgestaltung werden - etwa bei
Freundschaftsspielen und Turnieren - Grenzen zwischen Einheimischen
und Geflüchteten überwunden. Herkunft, Muttersprache,
Religionszugehörigkeit und Alltagssorgen geraten auf dem Platz zur
Nebensache.
Die positiven Gruppenerfahrungen stärken das Selbstbewusstsein der
jungen Kicker und vermitteln soziale Werte wie Teamfähigkeit und
Toleranz. Auch über Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten mit der
lokalen Bevölkerung, Sozialberatung und Vernetzungsarbeit leistet
Champions ohne Grenzen e.V. einen pragmatischen und hoch wirksamen
Beitrag für eine nachhaltige Integration junger Flüchtlinge. Die
Trainings, die neben einheimischen Pädagogen auch ehemalige
jugendliche Asylbewerber und Geflüchtete durchführen, finden auf
Deutsch und koedukativ statt, so dass die jungen Sportler ihre
Sprachkenntnisse verbessern und zugleich an das Miteinander der
Geschlechter im deutschen Schulsystem herangeführt werden.
ANERKENNUNGSPREISTRÄGER 2015
Die drei mit jeweils 10.000 Euro dotierten Anerkennungspreise
gehen an folgende Projekte:
1. Nach dem Jahresbericht der Polizeilichen Kriminalstatistik gab
es im Jahre 2014 deutschlandweit 12.134 erfasste Fälle von sexuellem
Missbrauch. Experten jedoch gehen davon aus, dass die Dunkelziffer
pädophiler Gewalt um den Faktor 10 bis 15 höher liegt. Sexuelle
Gewalt bedeutet für Kinder und Jugendliche Ohnmacht, Verwirrung,
Furcht, Schmerz und Isolation - nicht selten auch Schweigen aus Angst
und Scham. Der Opferverein Dunkelziffer e.V. aus Hamburg setzt sich
seit 1993 mit vielen Hilfsprojekten gegen Kindesmissbrauch und
Kinderpornographie ein. In Zusammenarbeit mit Diplom- und
Schulpsychologen, Kinder- und Jugendpsychotherapeuten,
Sexualwissenschaftlern, Musiktherapeuten und Diplom-Sozialpädagogen
werden nicht nur Beratungen und 30 kostenfreie Therapieplätze
angeboten. Dunkelziffer führt auch Präventionsprogramme in Kitas,
Grund- und weiterführenden Schulen sowie Fortbildungen und Seminare
durch. Der Verein bietet juristische Erstberatung bei Opferanwälten
und schult regelmäßig Kriminalbeamte, Richter und Staatsanwälte zum
Thema Kinderpornographie im Internet.
2. Auf der Elbinsel Veddel, einem traditionellen
Arbeiterstadtteil, haben 70 Prozent der Bevölkerung ausländische
Wurzeln, sind Menschen aus 50 Nationen beheimatet. In Hamburgs
kinderreichstem Stadtteil leben 28 Prozent der Bevölkerung - und
damit fast jedes zweite Kind - ganz oder teilweise von staatlicher
Unterstützung. Der Verein Get the Kick e.V. bietet mit dem "Haus der
Projekte - die mügge" und in Kooperation mit zwei Stadtteilschulen
sowie Wirtschaftspartnern Jugendlichen der Klassen 8, 9 und 10 seit
2012 einen regelhaften außerschulischen Lernort, damit der Übergang
von der Schule in die Aus- oder Weiterbildung klappt. So erwerben je
rund 20 Schüler beider Schulen im Alter von 14 bis 15 Jahren, in
Begleitung ihres Klassenlehrers und angeleitet vom Fachpersonal der
"Qualifikationswerft" mügge, in den Projekten "Bauen und Lernen am
Wasser" berufsqualifizierende Fertigkeiten und lernen es,
Verantwortung zu übernehmen. Ein vorbildhaftes Projekt für eine
Risikogruppe von jungen Menschen, die als Hauptschüler und Migranten
mit fehlender Ausbildungsreife oft aus bildungsfernen oder sozial
benachteiligten Elternhäusern kommen.
3. Rund zwei bis drei Millionen Kinder in Deutschland wachsen in
Familien auf, in denen mindestens ein Elternteil psychisch krank ist.
Sie vollbringen unglaubliche Anpassungsleistungen, übernehmen viel zu
früh Verantwortung, zeigen Überforderungsmuster, verdrängen
unangenehme Situationen mit ihren kranken Eltern und vollführen
täglich Klimmzüge, um nur nicht aufzufallen. Und sie tragen ein hohes
Risiko, selbst Verhaltensauffälligkeiten zu entwickeln und auf lange
Sicht ebenfalls psychisch zu erkranken. Der Ortsverband des Deutschen
Kinderschutzbundes Aachen macht betroffenen Familien mit "AKisiA -
Auch Kinder sind Angehörige! Hilfen für Kinder psychisch kranker
Eltern" seit 2008 ein breites Angebot, um es den "vergessenen"
Kindern zu ermöglichen, sich ihre unbeschwerte Kindheit
zurückzuerobern. Es reicht - auch in Zusammenarbeit mit Psychiatrien
in Aachen - von Netzwerkarbeit über Familiengespräche zur
Enttabuisierung des Themas bis zu psychoedukativen Gruppenangeboten
für Kinder und Jugendliche. Rund 400 Familien konnte bei der
Bewältigung ihrer Lebenssituation schon geholfen werden.
Zur Geschichte des HanseMerkur Preises für Kinderschutz
Im UNO-Jahr des Kindes 1979 gab die HanseMerkur eine Studie bei
Prof. Dr. Hedwig Wallis, Direktorin der Psychosomatischen Abteilung
an der Hamburger Universitäts-Kinderklinik in Auftrag, welche
nachwies, dass die begleitende Mutter zur Beschleunigung des
Genesungsverlaufs und zur Vorbeugung gegen seelische Schäden bei
stationären Aufenthalten von Kindern entscheidend ist. Diese
Erkenntnis mündete ein Jahr später in den "Mutter-und-Kind-Tarif",
mit dem die HanseMerkur als erster privater Krankenversicherer das
"Rooming-in" absicherte. Parallel dazu wurde 1980 erstmals unter dem
Motto "Sorge für Kinder ist Vorsorge für die Zukunft" der HanseMerkur
Preis für Kinderschutz ausgeschrieben.
Ausgezeichnet werden einzelne Personen, private Initiativen und
Gruppen in Deutschland, die sich weitgehend ehrenamtlich und höchst
engagiert sowie beispielhaft für die Belange von Kindern und
Jugendlichen einsetzen. Dies kann im Bereich der psychosozialen, der
medizinischen oder gesellschaftlichen Hilfe bzw. Vorbeugung
geschehen. Eine zehnköpfige Jury aus renommierten Kinderschützern,
der unter anderem Eva Luise Köhler (Allianz Chronischer Seltener
Erkrankungen), Dr. Jürgen Heraeus (Deutsches Komitee für UNICEF),
Heinz Hilgers (Deutscher Kinderschutzbund) und Prof. Dr. Sabine
Walper (Deutsche Liga für das Kind) angehören, sorgt für den
Know-how-Transfer und die Qualitätskontrolle bei der alljährlichen
Auswahl exzellenter Initiativen im Kinder- und Jugendschutz. Seit
1980 haben sich über 3.200 Projekte beworben. Ausgezeichnet wurden
bislang 145 Projekte, was der Ausschüttung eines Preisgeldes von mehr
als 1,1 Millionen Euro entspricht.
Ausschreibung 2016
Parallel zur Preisverleihung läuft bereits die Ausschreibung für
Bewerbungen um den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2016. Als
Einsendungsschluss hat die Jury den 30. September 2016 festgelegt.
Weiterführende Informationen:
Anlässlich der 35. Verleihung der HanseMerkur Preise für
Kinderschutz stehen unter www.hansemerkur.de/unternehmen/presse
weitere Informationen zum Download bereit:
- Ausführliche Pressetexte zu den vier Preisträgern 2015
- Fotomaterial zu den Preisträgern 2015
- Gruppenfoto mit allen Preisträgern des Jahres 2015 (am 10. Juni
2016 ab 13.00 Uhr)
- Gruppenfoto mit Preisträgern, Jurymitgliedern und Schirmherrin
Dr. Auma Obama (am 10. Juni 2016 ab 17.30 Uhr)
- Grußwort von Dr. Auma Obama, Schirmherrin der Preisverleihung
- Chronik "35 Jahre HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
- Logo "HanseMerkur Preis für Kinderschutz"
Weitere Informationen zum HanseMerkur Preis für Kinderschutz und
zum gesellschaftlichen Engagement der HanseMerkur sind unter
http://hansemerkur.csr-engagement.de verfügbar.
Pressekontakt:
HanseMerkur Versicherungsgruppe
Heinz-Gerhard Wilkens
Leiter Unternehmenskommunikation
Siegfried-Wedells-Platz 1
20354 Hamburg
Telefon: 040 4119-1357
Telefax: 040 4119-3626
E-Mail: presse(at)hansemerkur.de
www.hansemerkur.de