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"Einstieg Deutsch": Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Sprachprogramm des Deutschen Volkshochschul-Verbandes

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(ots) - Mit "Einstieg Deutsch" startet der Bund ein
Programm zur sprachlichen Erstförderung von Geflüchteten. Das
Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit jährlich 19
Millionen Euro den schnellen Spracherwerb von bis zu 45.000
Flüchtlingen pro Jahr unmittelbar nach ihrer Ankunft in Deutschland.
Nach dem Integrationskurs ist es das zweitgrößte Bundesprogramm zur
Sprachförderung von Zugewanderten. Der Deutsche
Volkshochschul-Verband e. V. (DVV) ist mit der Durchführung und
Administration beauftragt.

"Das Erlernen der deutschen Sprache ist die wichtigste
Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration der Flüchtlinge
in Deutschland. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen, die in
Deutschland Zuflucht suchen, mit einer hohen Lernmotivation hier
ankommen. Durch die Kombination aus klassischem Deutschunterricht und
Online-Kursen können Flüchtlinge mit 'Einstieg Deutsch' schon in den
Erstaufnahmeeinrichtungen mit dem Deutschlernen beginnen. 'Einstieg
Deutsch' erleichtert so den Ãœbergang in den Integrationskurs und
schafft die Grundlage für eine berufsbezogene Sprachförderung", sagte
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka anlässlich der Bekanntgabe des
Programmstarts am Rande des Volkshochschultags 2016 in Berlin.

"Das Programm ist ein unverzichtbares Glied in der systematischen
Sprachförderkette für Geflüchtete und deckt den dringenden Bedarf
nach einem bundesweit einheitlichen Standard für den ersten
Spracherwerb, ergänzte DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bei
der Vorstellung des Programms. "Der Deutsche Volkshochschul-Verband
begrüßt ausdrücklich, dass so Menschen bereits in der
Erstaufnahmeeinrichtung mit Deutschunterricht versorgt werden können.
Das hilft, Wartezeiten zu überbrücken und Frustrationen zu vermeiden.
Sprache ermöglicht Begegnung und öffnet die Türen zu weiteren




Angeboten der allgemeinen und der beruflichen Weiterbildung, gerade
an Volkshochschulen, die sich mit ihrer breiten Angebotspalette zu
Zentren der Integration entwickelt haben", so Kramp-Karrenbauer.

Für die Dauer von zunächst drei Jahren sieht das Programm jährlich
rund 1.900 Lernangebote vor. Teilnahmeberechtigt sind Flüchtlinge ab
16 Jahre, die noch keine Zulassung zum Integrationskurs haben.
Vorrangig gefördert werden Geflüchtete aus Herkunftsländern mit guter
Bleibeperspektive. Bundesministerin Wanka erläutert allerdings:
"Jeder Mensch, der für längere Zeit oder dauerhaft hier in
Deutschland lebt, braucht elementare Sprachkenntnisse, um sich im
Alltag verständigen zu können. Deshalb können auch Flüchtlinge mit
unklarer Perspektive an den Lernangeboten teilnehmen."

Blended Learning: Kombination aus Unterricht und E-Learning

"Einstieg Deutsch" verfolgt das Konzept des Blended Learnings,
also die Verzahnung von klassischem Deutschunterricht mit begleitetem
Online-Lernen. Im Deutsch-Unterricht werden anhand alltagsnaher
Themen vor allem die Sprechfähigkeit und das Hörverstehen trainiert.

Vertiefend lernen die Teilnehmenden anhand des DVV-Lernportals
"Ich will Deutsch lernen (iwdl.de), das ebenfalls vom BMBF gefördert
wird. Das Lernportal und auch die DVV-SprachApp "Einstieg Deutsch"
können auch über den Einstiegskurs hinaus für selbstgesteuertes
Lernen genutzt werden.

Die Lernangebote erstrecken sich über vier bis acht Wochen.
Teilnehmende können zum Abschluss ein A1-Zertifikat erwerben, das die
DVV-Tochtergesellschaft telc gGmbH eigens für diese Spracheinsteiger
entwickelt hat. Das Zertifikat fördert die Motivation der Lernenden,
die so einen ersten Bildungserfolg in Deutschland erzielen.

Qualifizierung von Ehrenamtlichen zu Lernbegleitern ist Teil des
Programms

Der Deutsche Volkshochschul-Verband schult jährlich bis zu 500
Ehrenamtliche zu Lernbegleitern, die Flüchtlinge beim Üben mit dem
Lernportal unterstützen. Dabei sollen vor allem Personen mit
Migrationshintergrund bzw. Migrationserfahrung mit den entsprechenden
Sprachkenntnissen zum Einsatz kommen, die auch mit den
unterschiedlichen kulturellen Hintergründen der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer vertraut sind. Auch dieser Teil des Programms wird vom
Bundesbildungsministerium finanziert.

"Einstieg Deutsch" umfasst zudem die Qualifizierung für Deutsch
als Fremdsprache bzw. Deutsch als Zweitsprache (DaF/DaZ) im Umfang
von 100 Unterrichtseinheiten für ausgebildete Lehrkräfte. Jährlich
werden rund 400 Lehrkräfte für den Unterricht in der sprachlichen
Erstförderung geschult. "Dies ist ein guter Beitrag, um dem
Lehrkräftemangel zu begegnen und die Anschlussfähigkeit an die
Zulassung als Lehrkraft im Integrationskurs zu verbessern", ergänzte
DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Weiterbildungsträger können sich beim DVV bewerben Neben den
Volkshochschulen können sich auch andere gemeinnützige
Weiterbildungseinrichtungen mit zertifiziertem Qualitätsmanagement
für die Durchführung der Lernangebote "Einstieg Deutsch" bewerben,
die insbesondere über Kompetenzen im Bereich Deutsch als Fremdsprache
verfügen.

Weitere Informationen sowie das Antragsformular auf
www.einstieg-deutsch.de.

Chromebooks unterstützen Lern-Infrastruktur

Im Rahmen von Project Reconnect, einer Initiative zu Gunsten von
Geflüchteten, haben das NGO-Netzwerk NetHope und sein
Technologie-Sponsor Google.org insgesamt 1300 Chromebooks im
Gesamtwert von rund 260.000 Euro an den DVV und die Landesverbände
der Volkshochschulen in Niedersachsen und im Saarland gespendet. Mit
den Geräten werden Lerncafés und ähnliche Lernumgebungen an
bundesweit rund 100 Volkshochschulen auf- oder ausgebaut, um
Geflüchtete beim Erwerb der deutschen Sprache zu unterstützen.



Pressekontakt:
Simone Kaucher, Pressesprecherin des Deutschen
Volkshochschul-Verbandes, Tel. 0228 / 975 69 - 11,
E-Mail: kaucher(at)dvv-vhs.de

Weitere Informationen und Fotos zum Download unter
http://volkshochschultag.de/presse.html


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Datum: 10.06.2016 - 13:10 Uhr
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