(ots) - Bankenverband: Münzen und Scheine auch in den
nächsten Jahrzehnten
Kemmer sieht aber "unaufhaltsamen Trend" zum bargeldlosen Bezahlen
Osnabrück. Der Bundesverband der Banken geht davon aus, dass den
Deutschen auch in den nächsten Jahrzehnten Bargeld zur Verfügung
steht. "In zwanzig Jahren fliegen wir vielleicht ganz
selbstverständlich zum Mars, aber es wird immer noch Bargeld geben",
sagte Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer der "Neuen Osnabrücker
Zeitung"(Montag). Mit Blick auf ein Symposium der Bundesbank heute
(Montag) zu diesem Thema verwies Kemmer auf eine Umfrage des
Bankenverbandes, wonach 90 Prozent der Kunden gegen die Abschaffung
von Bargeld seien. Gerade in Zeiten der Negativzinsen treffe das
Thema einen besonderen Nerv.
"Daher können und wollen die Banken gar nicht anders, als
weiterhin unseren Beitrag für einen reibungslos funktionierenden
Bargeldkreislauf zu leisten", erklärte der Hauptgeschäftsführer. Er
sehe auch in der deutschen Politik oder bei der Europäischen
Zentralbank (EZB) "niemanden von Gewicht, der das Bargeld loswerden
möchte". Die mit der Bargeldversorgung verbundenen Dienstleistungen -
vom klassischen Service am Bankschalter bis zu den rund 60 000
Geldautomaten - und die notwendige Infrastruktur gehörten deshalb
auch künftig zum unverzichtbaren Angebot zumindest eines Teils des
Bankensektors.
Zugleich wies Kemmer darauf hin, dass es einen Trend zum
bargeldlosen Bezahlen gebe - auch in Deutschland. Die technologische
Entwicklung sei "unaufhaltsam". Das Zahlungsverhalten der Konsumenten
werde sich nach seiner Einschätzung weiter in diese Richtung
verändern. Mit Echtzeitzahlungen komme absehbar eine weitere
Alternative zum Bargeld ins Spiel. "Geldtransfers wären innerhalb von
Sekunden möglich, der Empfänger könnte sofort über das Geld verfügen
- und zwar rund um die Uhr und an allen Tagen die Woche", betonte
Kemmer.
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