(ots) -
Im Rahmen der Open Doors Tage am 4. Juni in Bielefeld und 11. Juni
in Mainz startete das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open
Doors vor rund 4.700 Besuchern eine deutschlandweite
Karten-Schreibaktion an die Bundeskanzlerin. Mit dieser erneuten
Bitte um Schutz christlicher Flüchtlinge in deutschen Asylheimen
unterstreicht Open Doors die Forderungen mehrerer christlicher
Hilfswerke und Menschenrechtsorganisationen sowie des Zentralrats
orientalischer Christen in Deutschland (ZOCD), die bereits während
einer Pressekonferenz am 9. Mai in Berlin der Politik sowie Medien
und Öffentlichkeit vorgestellt worden waren. Dort schilderten auch
zwei Betroffene, was sie persönlich an Gewalt und Drohungen in ihren
Flüchtlingsunterkünften erlebt hatten.
Open Doors: Neue Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge
bestätigen Erhebung
Open Doors veröffentlichte im Rahmen der Pressekonferenz eine
Erhebung mit dem Titel "Religiös motivierte Übergriffe gegen
christliche Flüchtlinge in Deutschland". Die Erhebung gründet auf 231
Berichten betroffener Christen, die in Flüchtlingsunterkünften
Diskriminierung, körperliche Gewalt sowie Todesdrohungen erlebt
haben. Die Pressekonferenz und die Erhebung stießen auf ein großes
Medieninteresse, nicht zuletzt deshalb, weil bereits in den
vorangegangenen Monaten zahlreiche Reportagen von den Medien selbst
genau diese Gewalt gegen christliche Flüchtlinge aufgezeigt hatten.
Es fehlten jedoch Belege dafür, dass es sich nicht nur um Einzelfälle
handelt. Diese legte Open Doors vor.
Ein Redakteur der FAS stellte die Seriosität der Erhebung in Frage
und titelte "Zweifel an Christenverfolgung in deutschen
Flüchtlingsunterkünften". Den Zweifeln haben Open Doors sowie der
Berliner Pfarrer Dr. Gottfried Martens, der vielen betroffenen
Flüchtlingen in Berlin Zuflucht gewährt, in zwei Stellungnahmen
deutlich widersprochen.
Seit dieser öffentlichen Debatte in den Medien werden immer mehr
religiös motivierte Übergriffe gegen christliche Flüchtlinge bei Open
Doors gemeldet. Auch aktuelle Berichte führender Medien sowie
Meldungen aus Polizeikreisen bestätigen die Ergebnisse der Erhebung.
Zwischenzeitlich hat der Berliner Senat in seinem Masterplan für
Integration und Sicherheit auf die große Anzahl religiöser Übergriffe
auf Christen und andere religiöse Minderheiten reagiert und diese im
Masterplan als besonders schutzbedürftige Gruppen benannt. Open Doors
wird in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem ZOCD der Erhebung eine
größere Anzahl von Vorfällen hinzufügen und diese in einer weiteren
Pressekonferenz in Berlin vorstellen.
Schutz religiöser Minderheiten zur Chefsache machen
"Es kann nicht sein, dass christliche Flüchtlinge - seien sie nun
Christen traditioneller Kirchen oder Konvertiten aus dem Islam - in
Flüchtlingsunterkünften nicht wagen, ihren Glauben zu zeigen, indem
sie beispielsweise die Bibel lesen oder ein Kreuz an der Halskette
tragen. Wir schätzen den Einsatz der Bundeskanzlerin für
Religionsfreiheit im Ausland sehr, doch nun muss sie im eigenen Land
handeln", fordert Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland. Mit
der Schreibaktion an die Bundeskanzlerin verbindet Open Doors die
Bitte, den Schutz christlicher Flüchtlinge zur Chefsache zu machen.
"In Deutschland hat jeder - Christ, Muslim oder Anhänger einer
anderen Religion - das Recht, seinen Glauben privat oder öffentlich,
alleine oder in Gemeinschaft zu leben und auszuüben." Dass
christliche Flüchtlinge in Deutschland dieselben traumatischen
Erfahrungen religiöser Verfolgung wie in ihren Herkunftsländern
machen, darf laut Rode nicht mal im Ansatz akzeptiert werden.
Ein Brief an die Bundeskanzlerin im Mai, in dem die christlichen
Hilfswerke, Menschenrechtsorganisationen und der ZOCD ihre
Forderungen vorgebracht hatten, blieb bislang unbeantwortet. Die
Erfassung der Religionszugehörigkeit von Flüchtlingen, Zusammenlegung
von Minderheiten, sodass ihr Anteil gegenüber Muslimen in etwa gleich
ist, sowie die Bereitstellung von Vertrauenspersonen für von Gewalt
betroffene christliche Flüchtlinge sind Teil der Forderungen.
Während der Open Doors Tage nahmen die Konferenzbesucher mehrere
zehntausend Karten mit, um diese in ihren Kirchengemeinden zu
verteilen und gegenüber der Bundeskanzlerin die Forderungen zum
Schutz christlicher Flüchtlinge zu unterstreichen. Open Doors bittet
Christen aller Kirchen in Deutschland darum, sich dieser
Schreibaktion anzuschließen. (Bestellmöglichkeit für Karten sowie
Informationen zur Aktion unter:
www.opendoors.de/postkarte-bundeskanzlerin).
Mehr Informationen zum Open Doors Tag 2016: www.opendoors.de/odtag
Für Fotos und Interviews mit Markus Rode wenden Sie sich bitte an
unser Pressebüro.
Kontakt Presse:
Open Doors Deutschland e.V.
Postfach 1142
D-65761 Kelkheim
T +49 6195 - 67 67 180
F +49 6195 - 67 67 181
E pressebuero(at)opendoors.de
I www.opendoors.de