(ots) - Am kommenden Donnerstag treffen sich Tastexperten
aus vier europäischen Ländern beim Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin. Es geht um die Frage, wie
Gemälde für blinde Menschen tastbar dargestellt werden können.
Im Projekt soll dies am Beispiel des Jugendstil-Werkes "Der Kuss"
von Gustav Klimt erprobt werden. Reliefs können heute
computergesteuert ausgefräst oder mit 3D-Druckern hergestellt werden.
Die Projektpartner wollen weitere Verfahren testen, um mit einem
einzigen Gerät beliebig viele Kunstwerke darzustellen. Auf dem
Prüfstand stehen unter anderem virtuelle Modelle und die
Finger-tracking-Technologie, bei der die Berührung bestimmter
Bereiche eines Modells einen Audio-Kommentar auslöst.
Das Projekt AMBAVis - Access to Museums for Blind and Visually
Impaired People through 3D-Technology - läuft seit Dezember 2014 bis
Ende 2016. Gefördert vom EU-Programm "Erasmus+" werden von sieben
Partnerverbänden aus Österreich, Großbritannien, der Slowakei und
Deutschland unterschiedliche Verfahren zur Ãœbertragung von Bildern in
taktile Formate getestet und miteinander verglichen.
Mit weiteren Verfahren zur Herstellung von Tastobjekten befasst
sich das DBSV-Projekt "Kultur mit allen Sinnen", das im März 2015
gestartet ist. Im Rahmen dieses zweieinhalbjährigen Vorhabens soll
die Dauerausstellung der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für
Moderne Kunst, Fotografie und Architektur, zugänglicher für Besucher
mit Seheinschränkung gestaltet werden. Anhand dieses Beispiels werden
dann Leitlinien für inklusive Museen entwickelt. Das Projekt "Kultur
mit allen Sinnen" wird von der Aktion Mensch gefördert.
Mehr Infos unter http://museum.dbsv.org
Pressekontakt:
Volker Lenk, Pressesprecher
Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV)
Tel.: (030) 28 53 87-140
E-Mail: v.lenk(at)dbsv.org