(ots) - Flüchtlingslager Bramsche wird Ankunftszentrum
Pistorius: Asylentscheide müssen innerhalb weniger Tage stehen
Osnabrück. Das Land Niedersachsen will Asylentscheidungen
beschleunigen und richtet dafür in dem Erstaufnahmelager in
Bramsche-Hesepe ein zweites Ankunftszentrum für Flüchtlinge ein. In
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte
Innenminister Boris Pistorius (SPD): "Flüchtlinge müssen schnell
Klarheit haben, ob sie hier bei uns bleiben können oder nicht." Es
sei den Menschen nicht zumutbar, Wochen oder Monate darum zu bangen,
ob sie sich hier ein neues Leben aufbauen könnten oder nicht.
Ab wann Bramsche die neue Aufgabe übernimmt, sei noch offen. Der
Bund erarbeite derzeit einen Zeitplan. Seit 2015 besteht in Bad
Fallingbostel das erste Ankunftszentrum in Niedersachsen, das nun um
ein weiteres in Bramsche-Hesepe ergänzt wird. In diesen
Ankunftszentren bleiben Asylsuchende einige Tage, um ihren Antrag
stellen zu können. Danach werden sie auf andere niedersächsische
Standorte verteilt, wo sie betreut und beraten werden und erste Kurse
zur Integration sowie Sprachunterricht bekommen. Da keine Umbauten in
dem Lager in Bramsche nötig seien, entstehen nach Angaben des
Innenministeriums keine zusätzlichen Kosten.
Die dann noch vier Erstaufnahmestandorte für Flüchtlinge -
Braunschweig, Friedland, Oldenburg und Osnabrück - bleiben unabhängig
vom geplanten Ankunftszentrum in Bramsche erhalten. Mittel- bis
langfristig werden an den vier anderen Standorten voraussichtlich
aber keine Flüchtlinge mehr registriert.
In den vergangenen Monaten sind immer weniger Flüchtlinge nach
Niedersachsen gekommen. Waren es im Herbst noch bis zu 1900
Asylsuchende täglich, so sind es inzwischen im Tagesschnitt nur noch
unter 100. In den fünf Erstaufnahmestandorten des Landes sowie den
Notunterkünften sind aktuell etwas mehr als 3600 Asylsuchende
untergebracht, in Bramsche 211. Zum Vergleich: Die landeseigenen
Einrichtungen mussten im Herbst noch 38 000 Asylbewerber beherbergen,
in Bramsche waren zeitweise mehr als 3500 Menschen untergebracht.
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