(ots) -
Am Montag, den 20. Juni 2016, um 10.00 Uhr, werden der Tender
"Werra" und das Minenjagdboot "Datteln" gemeinsam ihren Heimathafen
Kiel verlassen. Das zum 3. Minensuchgeschwader gehörende
Minenjagdboot und der zum 5. Minensuchgeschwader gehörige Tender
werden für die nächsten Monate den deutschen Beitrag bei "EUNAVOR MED
- Operation Sophia" im zentralen Mittelmeer stellen. Verabschiedet
werden beide Einheiten durch den stellvertretenden Kommandeur und
Chef des Stabes der Einsatzflottille 1, Kapitän zur See Stephan
Haisch (49).
Die "Werra" unter dem Kommando von Korvettenkapitän Mirko Preuß
(34) sowie die "Datteln" unter dem Kommando von Korvettenkapitän
Björn Fischer (36) werden gemeinsam Richtung Mittelmeer verlegen und
am 1. Juli 2016 in Augusta (Italien) ihre Aufgaben von der Fregatte
"Karlsruhe" und dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main"
übernehmen. Dort wird neben umfangreichem Material auch zahlreiches
Zusatzpersonal eingeschifft werden, wie z.B. ein 12-köpfiges
Boarding-Team der finnischen Marine auf die "Werra". Diese
Kooperation hat sich bereits seit Ende 2015 bewährt und wird noch bis
Dezember 2016 fortgesetzt. Unter der Führung von Fregattenkapitän
Torsten Eidam (42), der mit einem kleinen Stab ebenfalls an Bord des
Tenders einsteigt, werden beide Einheiten für die nächsten Monate im
Rahmen der "EUNAVOR MED - Operation Sophia" zur Bekämpfung der
Schleuserkriminalität im Seegebiet zwischen Italien und der libyschen
Hoheitsgewässer operieren.
Für die Besatzung des Tenders ist die Aufgabe nicht neu; die
"Werra" hat bereits 2015 für über vier Monate den Einsatz "EUNAVOR
MED - Operation Sophia" absolviert. Die Planung sieht gegenwärtig
einen ähnlichen Zeitraum vor; Mitte November wird das Schiff in Kiel
zurück erwartet. Das Minenjagdboot wird voraussichtlich deutlich
länger im Operationsgebiet verbleiben, die Besatzung wird jedoch nach
vier Monaten ausgetauscht und eine andere Besatzungscrew übernimmt
das Minenjagdboot "Datteln."
Hintergrundinformation
Seit Juni 2015 beteiligt sich Deutschland an der "EUNAVFOR MED
Operation Sophia". Die Schiffe des Verbands tragen zur Aufklärung von
Schleusernetzwerken bei und können auf hoher See gegen Boote
vorgehen, die von Schleppern genutzt werden. Die Soldaten haben
außerdem Tausende Menschen aus Seenot gerettet. Derzeit sind zwei
deutsche Schiffe dort im Einsatz, die Fregatte "Karlsruhe" und der
Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main". Die Operation ist nach
einem somalischen Mädchen benannt, das am 24. August 2015 an Bord der
Fregatte "Schleswig-Holstein" zur Welt kam.
Die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der Operation Sophia
werden auf hoher See bzw. im internationalen Luftraum zwischen der
italienischen und libyschen Küste eingesetzt. Sie überwachen das
Seegebiet und tragen durch Aufklärungsergebnisse dazu bei, dass ein
umfassendes Bild über die Aktivitäten von Schleusern entsteht, die
das Leben von Menschen riskieren, um daraus Profit zu schlagen. Die
Schiffe des Verbands dürfen in internationalen Gewässern Boote
anhalten und durchsuchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie
von Schleusern genutzt werden. Sie können beschlagnahmt und
umgeleitet, Schleusereiverdächtige an Bord eines Kriegsschiffs
genommen und an einen EU-Mitgliedsstaat übergeben werden. Die Schiffe
sind nach dem Völkerrecht, dem Mandat und den Einsatzregeln ("Rules
of Engagement") berechtigt, militärische Gewalt zur Durchsetzung
ihres Auftrags einzusetzen. Seit Beginn der Mission haben die
Hinweise der Operation SOPHIA zur Festnahme von 69
Schleusereiverdächtigen durch italienische Behörden geführt. Wunsch
der Mutter hin durch die Besatzung einen Namen erhielt - eben Sophia.
Der Bundestag beschloss am 1. Oktober 2015, dass sich die
Bundeswehr mit bis zu 950 Soldaten am aktiven Kampf gegen Schlepper
im Mittelmeer beteiligt. Das Mandat des Bundestags gilt bis zum 31.
Oktober 2016, das der Europäischen Union bis zum 27. Juli 2017. Der
UN-Sicherheitsrat verabschiedete am 9. Oktober 2015 die Resolution
2240, die den Einsatz ebenfalls legitimiert.
Hinweise für die Presse
Medienvertreter sind zum Pressetermin - Tender "Werra" und
Minenjagdboot "Datteln" nehmen Kurs aufs Mittelmeer zum EU-Einsatz
eingeladen. Für die weitere Ausplanung und Koordinierung wird um eine
frühzeitige Anmeldung gebeten.
Termin:
Montag, den 20. Juni 2016, 10:00 Uhr. Eintreffen bis spätestens
09:15 Uhr. Ein späterer Einlass ist nicht mehr möglich.
Ort:
Hauptwache Marinestützpunkt Kiel, Schweriner Straße 17a, 24106
Kiel.
Anmeldung:
Medienvertreter werden gebeten, sich mit dem der digitalen
Pressemappe beiliegenden Anmeldeformular bis Samstag, den 18. Juni
2016, 16:00 Uhr beim Presse- und Informationszentrum Marine unter der
Fax-Nummer 0431-71745-1412 oder unter
markdopizpressestellekiel(at)bundeswehr.org zu akkreditieren.
Nachmeldungen sind nicht möglich.
Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Pressestelle Kiel
Tel.: +49 (0) 431-71745-1410/1411
E-Mail:markdopizpressestellekiel(at)bundeswehr.org