(ots) - Anlässlich des Weltflüchtlingstages fordert das
Kinderhilfswerk terre des hommes die Bundesregierung auf, innerhalb
der Europäischen Union darauf hinzuwirken, dass Grenzen wieder
geöffnet und in Griechenland und Italien gestrandete Flüchtlinge
weiterreisen können. Mehr als die Hälfte der über 60 Millionen
Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche, denen die
Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen besonderen Schutz
zubilligt.
»Das Grundrecht auf individuelle Prüfung des Asylanspruchs in
Deutschland darf nicht zum Spielball politischer Interessen werden.
Deutschland muss als weltoffenes Land bedrohten und verfolgten
Menschen Schutz und Aufnahme bieten. Es würde unserer Politik gut zu
Gesicht stehen, die zahlreichen Initiativen, die sich überall in
unserem Land für Flüchtlinge engagieren und so deutliche Zeichen
gegen Rassismus, Angst und Intoleranz setzen, demonstrativ zu
stärken«, sagte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des
hommes. »Stattdessen beobachten wir mit Sorge, dass das Klima bei uns
zunehmend rauer und mitleidsloser wird. In einem Moment, wo sich die
weltweiten Flüchtlingszahlen auf einem Höchststand befinden,
konzentrieren sich bei uns politische Initiativen weitgehend darauf,
wie man notleidende Menschen am besten loswerden und von unseren
Grenzen fernhalten kann, anstatt Gemeinsamkeit zu stärken und den
Schwächsten wirksam zu helfen.«
Unter dem Klima von Abwehr und Ausländerfeindlichkeit leiden
insbesondere minderjährige Flüchtlinge. Viele Kinder sind durch die
Erfahrungen von Krieg und Flucht verängstigt und traumatisiert. Sie
brauchen einen sicheren Aufenthalt und freundliche Unterstützung bei
den ersten Schritten in ein neues Leben. »Stattdessen versetzen
Fremdenfeindlichkeit und verbale wie auch tätliche Übergriffe sie ein
weiteres Mal in Angst und Schrecken. Dem müssen Polizei und Behörden
entschieden entgegentreten«, so Recknagel.
Um ein Zeichen gegen die Ausgrenzung von Flüchtlingen und die
Bereitschaft zur Solidarität zu setzen, beteiligen sich zahlreiche
terre des hommes-Mitglieder am Wochenende an Demonstrationen des
Bündnisses »Hand in Hand gegen Rassismus« in Bochum, Hamburg, München
und Berlin und an Menschenketten in einer Reihe weiterer Orte. »Wir
sind Unterstützer des Aufrufes gegen Rassismus, weil wir es wichtig
finden, den Einsatz unserer zahlreichen ehrenamtlichen Mitglieder für
Werte wie Weltoffenheit und Toleranz öffentlich sichtbar zu machen«,
so Albert Recknagel.
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