(ots) - Von einem Paukenschlag zu sprechen, verbietet sich
in diesem Kontext eigentlich von selbst. Die Entscheidung des
Leichtathletik-Weltverbands IAAF, die Sperre der russischen Athleten
auf unbestimmte Zeit zu verlängern und damit die Sportler wohl auch
von Olympia in Rio auszuschließen, ist die zwingende Konsequenz aus
den jüngsten Doping-Enthüllungen. Zu groß ist die Dimension der
bereits öffentlich gewordenen Fälle. Zu dreist sind die Methoden, mit
denen im Riesenreich offenkundig gezielt getäuscht wird. Und das seit
Jahr und Tag. Dass Doping in Russland allen Indizien nach sogar vom
Staat geduldet, wenn nicht gar angeordnet wird, führt den Gedanken
der sportlichen Fairness endgültig ad absurdum. Umso schlimmer, dass
damit gerechnet werden muss, dass IAAF und Internationales
Olympisches Komitee den einflussreichen Osteuropäern doch noch ein
Schlupfloch zu den Spielen bieten. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Das
Problem des flächendeckenden Dopings ist das eine, dessen gezielte
Vertuschung durch führende Sportfunktionäre und Staatsmänner das
andere. Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich eine olympische
Kernsportart, deren arg ramponiertes Ansehen und deren
Glaubwürdigkeit immer weiter schwinden. Es wäre töricht, nun davon
auszugehen, dass die Leichtathletik mit dem drohenden Ausschluss der
Russen in Rio de Janeiro deutlich sauberer sein wird. Viele Nationen,
die mit dem Finger auf Moskau zeigen, haben selbst ein massives
Dopingproblem. Eingestehen will sich das aber niemand. Leidtragende
sind vor allem jene sich schindenden Sportler, die nicht
manipulieren. Und unverschuldet unter Generalverdacht geraten.
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