(ots) - Bis Ende 2015 mussten mehr als 65 Millionen Menschen
ihre Heimat verlassen. Eine bisher noch nie da gewesene Zahl und ein
Steigerung von fast sechs Millionen gegenüber dem Stand von Ende
2014. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt der heute
veröffentlichte Jahresbericht "Global Trends" des
Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR). Unter den
65,3 Millionen entwurzelten Menschen befinden sich 21,3 Millionen
Flüchtlinge, 40,8 Millionen Binnenvertriebene - Flüchtlinge im
eigenen Land - sowie 3,2 Millionen Menschen, die Ende 2015 auf die
Entscheidung ihres Asylantrages warteten.
Der massive Anstieg ist vor allem auf die Konflikte und die
desolate Situation in Ländern des Nahen Ostens zurückzuführen. 2015
ging der Syrienkrieg bereits ins fünfte Jahr und mit unverminderter
Härte weiter. Bis Ende des Jahres hatte der Konflikt 4,9 Millionen
Syrer zu Flüchtlingen und weitere 6,6 Millionen zu Binnenvertriebenen
gemacht. Durch die Gewalteskalation im Irak wurden außerdem 4,4
Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben und 250.000 Iraker
zu Flüchtlingen.
Angesichts der katastrophalen humanitären Lage und des immensen
Hilfsbedarfs hat die UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche
Spendenpartner von UNHCR, die Nothilfe für syrische Flüchtlinge in
den aufnehmenden Nachbarländern und für Vertriebene in Syrien mit
5,18 Millionen Euro unterstützt. Für Schutzmaßnahmen für vertriebene
Kinder und Jugendliche im Irak, für Zelte und die
Gesundheitsversorgung irakischer Flüchtlinge wurden zudem eine
Million Euro zur Verfügung gestellt.
2015 gab es neben der Nahost-Region in Afrika südlich der Sahara
die meisten Fluchtbewegungen: Langzeitkonflikte wie im Südsudan und
in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) oder neue anhaltende
Krisen wie in Nigeria und Burundi sorgten für Massenvertreibungen.
Auch in dieser Region verstärkte die UNO-Flüchtlingshilfe ihre
Projektförderung massiv. So stellte der Verein für die UNHCR-Nothilfe
in der ZAR 3,55 Millionen Euro, im Südsudan und in Nigeria jeweils
eine Million Euro bereit.
Insgesamt unterstützte die UNO-Flüchtlingshilfe im vergangenen
Jahr die weltweiten UNHCR-Nothilfeprogramme mit knapp 18 Millionen
Euro - eine mehr als 40-prozentige Steigerung gegenüber 2014 und die
höchste Fördersumme, die seit Gründung der UNO-Flüchtlingshilfe im
Jahr 1980 erzielt werden konnte.
Weltflüchtlingstag am 20. Juni. Mehr Solidarität! Unterzeichnen
Sie unsere Petition für Flüchtlinge: www.fluechtlingstag.org
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228 - 62 98 614
kappe(at)uno-fluechtlingshilfe.de