PresseKat - Entsorgung schadstoffhaltiger Produkte: Behörden müssen Rechtsverstöße in Baumärkten verfolgen

Entsorgung schadstoffhaltiger Produkte: Behörden müssen Rechtsverstöße in Baumärkten verfolgen

ID: 1370728

(ots) - Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe belegen, dass
Informationen und Rückgabemöglichkeiten für Energiesparlampen und
Bauschaumdosen in Baumärkten erneut unzureichend sind -
Hornbach-Baumarktkette ist Schlusslicht beim Umweltschutz -
DUH-Bundesgeschäftsführer Resch fordert von den Baumarktketten, die
seit Jahren ignorierten gesetzlichen Informationspflichten endlich
korrekt umzusetzen

Verbraucher werden in deutschen Baumärkten schlecht über
Entsorgungsmöglichkeiten von schadstoffhaltigen Produkten, wie zum
Beispiel Baumschaumdosen oder Energiesparlampen, informiert. Zudem
wird die Rückgabe solcher Produkte erschwert. Dies ist das Ergebnis
aktueller Testbesuche der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in 65 Filialen
von neun Baumarktketten in Bayern und Baden-Württemberg.
Energiesparlampen enthalten kleine Mengen Quecksilber und leere
Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff Isocyanat. Als
Anbieter von schadstoffhaltigen Produkten müssen Baumärkte zu deren
umweltgerechter Entsorgung beitragen. Allerdings kommen die Händler
ihren gesetzlichen Informationspflichten häufig nicht ordnungsgemäß
nach. Die DUH fordert deshalb alle Baumarktketten dazu auf,
Umweltgesetze einzuhalten sowie die Information und
Rücknahmemöglichkeiten schadstoffhaltiger Produkte flächendeckend auf
ein exzellentes Niveau anzuheben.

Im Schnitt erhielten alle untersuchten Baumärkte eine mangelhafte
bis mittelmäßige Bewertung bezüglich Information und Rücknahme von
Bauschaumdosen und Energiesparlampen. Besonders negativ fiel auf,
dass keine einzige der neun getesteten Baumarktketten im
Gesamtergebnis einen guten oder sehr guten Kundenservice erreichte.
Die Filialen der BayWa Bau- und Gartenmärkte schnitten im Vergleich
am besten ab. Abgeschlagen auf dem letzten Platz liegen die
Hornbach-Baumärkte. Auch die Hagebaumärkte enttäuschten mit einem




mangelhaften Kundenservice.

Defizite bestanden vor allem bei der schriftlichen und mündlichen
Kundeninformation. Bei über 90 Prozent der besuchten Baumärkte
fehlten schriftliche Hinweise zur Getrenntsammlung und zu den
Rückgabemöglichkeiten von Energiesparlampen an den Verkaufsregalen.
Obwohl beim Verkauf von Bauschaumdosen eine gesetzliche
Informationspflicht besteht, erhielten die Testbesucher in 13 Fällen
keine oder falsche Hinweise zur Entsorgung ausgedienter Dosen. Unter
anderem wurde empfohlen, Bauschaumdosen im Hausmüll zu entsorgen.

"Es ist vollkommen inakzeptabel, dass der Fachhandel seine Kunden
nicht oder falsch über die Entsorgung schadstoffhaltiger Produkte
informiert und gesetzliche Informationspflichten missachtet. Die
Ergebnisse unserer Testbesuche stehen in krassem Widerspruch zu den
Umweltberichten auf Hochglanzpapier. Wer Umweltschutz tatsächlich
ernst nimmt, muss diesen in der Praxis auch konsequent umsetzen und
es nicht bei wohlfeilen Bekundungen belassen", kritisiert der
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Resch fordert die
Vollzugsbehörden der Länder dazu auf, endlich Kontrollen
durchzuführen und durch das konsequente Verhängen von Bußgeldern
sowie der Veröffentlichung festgestellter Verstöße den Schutz der
Umwelt und der Verbraucher zu sichern.

Noch immer versuchen einige Baumärkte Verbrauchern die Rückgabe
von Bauschaumdosen und Energiesparlampen durch Einschränkungen zu
erschweren. In solchen Fällen durften schadstoffhaltige Produkte nur
bei einem Neukauf oder gegen die Vorlage eines Kassenzettels
abgegeben werden. "Der Handel trägt als Inverkehrbringer
schadstoffhaltiger Bauschaumdosen und Energiesparlampen eine
besondere Verantwortung für deren Rücknahme und ordnungsgemäße
Entsorgung. Wenn Verbrauchern durch gezielte Einschränkungen eine
Rückgabe unmöglich gemacht wird, dann verspielen die Baumärkte ihre
Glaubwürdigkeit beim Umweltschutz", sagt die DUH-Projektmanagerin für
Kreislaufwirtschaft Hanna Grießbaum. Nach ihrer Einschätzung bietet
die Information und Rücknahme schadstoffhaltiger Produkte die
Möglichkeit, sich durch einen exzellenten Service positiv abzuheben
und Kunden langfristig zu binden.

Die vollständigen Ergebnisse des DUH Service-Checks für alle
getesteten Baumarktfilialen sowie eine Checkliste der geprüften
Kriterien finden Sie im Internet unter
www.duh.de/service_check_baumaerkte.html.

Pressefotos zum Thema finden Sie unter: http://l.duh.de/bauschaum



Pressekontakt:
Jürgen Resch | DUH-Bundesgeschäftsführer
0171 3649170 | resch(at)duh.de

Hanna Grießbaum | Projektmanagerin Kreislaufwirtschaft DUH
030 2400 867 45 | griessbaum(at)duh.de

DUH-Pressestelle:

Daniel Hufeisen | Ann-Kathrin Marggraf | Laura Holzäpfel
030 2400867-20 | presse(at)duh.de

www.duh.de | www.twitter.com/umwelthilfe |
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Datum: 20.06.2016 - 11:41 Uhr
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