(ots) -
Der Stadtrat der Stadt Hameln hat am 15. 06. 2016 einstimmig
beschlossen, Zirkusbetrieben, die sog. Wildtiere mit sich führen, in
Zukunft keine Auftrittsgenehmigung auf öffentlichen Flächen mehr zu
erteilen. Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" wirft den
Ratsmitgliedern oberflächliches und leichtfertiges Verhalten vor.
Offensichtlich haben die Lokalpolitiker von Hameln die zahlreichen
Argumente der Zirkusbefürworter nicht ernsthaft geprüft, ja
möglicherweise gar nicht zur Kenntnis genommen.
Lokalpolitiker, die über kommunale Wildtierverbote entscheiden,
sollten sich zunächst klar machen, dass das Tierschutzgesetz die
Haltung von Wildtieren im Zirkus unter bestimmten Bedingungen
ausdrücklich zulässt. Kommunale Wildtierverbote stehen also zu den
Regelungen des Bundes im Widerspruch. Dann sollten sie bedenken, dass
der deutsche Bundestag schon mehrmals Anträge für ein bundesweites
Wildtierverbot abgelehnt hat, weil die Zirkusgegner keine
ausreichende Begründung für ihr Ansinnen liefern konnten.
Zudem sollten bei einem solchen Entscheidungsprozess die folgenden
Fakten eine Rolle spielen:
Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestags haben 2015
in der Untersuchung "Sachstand Wildtierhaltung im Zirkus" Folgendes
festgestellt: "Trotz umfassender Recherche konnten keine unabhängige
Studien gefunden werden, die belegen, dass es sich bei der Haltung
von 'Wildtieren' im Zirkus nicht nur in Einzelfällen um Tierquälerei
handelt bzw. das Wohl der Tiere beeinträchtigt ist."
Diese Erkenntnis stimmt mit den Ergebnissen einer Untersuchung
überein, die die britische Regierung im Jahre 2007 in Auftrag gegeben
hat. Dort ist zu lesen, dass es keine überzeugenden und kohärenten
Argumente für die Behauptung gebe, dass es Wildtieren in Zirkussen
besser oder schlechter gehe als in anderen Haltungseinrichtungen, wie
z. B. in Zoos oder Safari-Parks.
Beide Untersuchungen gründen sich auf die Forschungsergebnisse
zahlreicher Wissenschaftler, die sich vor Ort ausführlich mit dem
Thema auseinandergesetzt haben. Auf der Basis von
Verhaltensbeobachtungen und Stressmessungen kommen diese
Wissenschaftler übereinstimmend zu dem Schluss, dass eine tier- und
verhaltensgerechte Haltung von Wildtieren im Zirkus möglich ist und
in verantwortungsvollen Unternehmen auch realisiert wird. Das
Training in der Manege habe eine stimulierende Wirkung auf die Tiere
und fördere deren körperliche und geistige Fitness.
Eine ausführliche Darstellung sämtlicher Studien findet sich auf
der Homepage des Aktionsbündnisses "Tiere gehören zum Circus" (siehe
unten).
Das Aktionsbündnis fordert alle deutschen Kommunalpolitiker, an
die Anträge für lokale Wildtierverbote herangetragen werden, dazu
auf, sich in dieser wichtigen Angelegenheit an seriösen,
überprüfbaren Forschungs- und Untersuchungsergebnissen zu orientieren
- und nicht an den fragwürdigen Parolen umstrittener
Tierrechtsvereine.
Der Text wurde von Dirk Candidus geschrieben.
Pressekontakt:
Dirk Candidus,
Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus"
Telefon: 0176/84627788
Weblinks: http://www.tiere-gehoeren-zum-circus.de
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Videoblog des Aktionsbündnisses:
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