(ots) - Bundesgesundheitsminister: Forschung an
Embryonen gesetzlich verboten
"Es gibt Grenzen für die Wissenschaft" - Gröhe: Beratungen des
Ethikrats grundsätzlich zu begrüßen
Osnabrück. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat
anlässlich der Beratungen des Ethikrats über Eingriffe ins Erbgut
dazu aufgerufen, wissenschaftlichen Fortschritt immer
verantwortungsbewusst einzusetzen. "Dafür braucht es klare Grenzen,
die von der Wissenschaft beachtet werden müssen", sagte Gröhe der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) . Das deutsche
Embryonenschutzgesetz verbiete jegliche Eingriffe in die Keimbahn des
Menschen und die Forschung an Embryonen. "Fortschritt muss immer den
Menschen dienen, ihre Würde achten", forderte der Minister.
Grundsätzlich sei zu begrüßen, dass sich der Deutsche Ethikrat auf
seiner Jahrestagung mit diesem wichtigen Thema befasse.
Der Unions-Bundestagsabgeordnete Hubert Hüppe (CDU) warnte vor
"riskanten Humanexperimenten mit unabschätzbaren Folgen für alle
Zukunft". Ebenfalls in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag)
kritisierte Hüppe, der in seiner Fraktion zuständig für Medizinethik
ist: "Es ist eine zu einfache Vorstellung, dass man gute und
schlechte Gene klar unterscheiden kann." Dies sei durch den heutigen
Forschungsstand nicht gedeckt.
Nach seinen Worten verändert die vom Ethikrat diskutierte
Technologie Crispr-Cas9 menschliche Embryonen dauerhaft. Die
modifizierten Gene würden an alle folgenden Generationen
weitergegeben. Diese vermeintlich beherrschbare Keimbahntherapie,
deren Ergebnisse auf alle Folgegenerationen weitervererbt würden,
verleite ferner zu Züchtungsphantasien, warnte Hüppe. Wie in
Großbritannien eine Vorschrift einzuführen, wonach genetisch
veränderte Embryonen vor Ablauf einer bestimmten Lebensdauer getötet
werden müssten, nannte der frühere Behindertenbeauftragte der
Bundesregierung "ethisch inakzeptabel".
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