(ots) - Der britische Politikwissenschaftler Colin Crouch hat
den Brexit-Volksentscheid in Großbritannien als Aufstand von
Reaktionären kritisiert. "Der Brexit war ein Aufstand von Menschen,
die der Vergangenheit nachhängen und die zugleich eine
Zukunftsrhetorik benutzten", sagte Crouch dem "Kölner Stadt-Anzeiger"
(Montag-Ausgabe). Die Briten werde der Austritt aus der EU viel
stärker treffen als die Menschen in den verbleibenden
Mitgliedstaaten. Die Vorstellungen zum Brexit seien Fantasiegebilde
gewesen, so Crouch, und "in der wirklichen Welt enden Fantasien in
Tränen". Von der EU forderte Crouch eine Selbstbesinnung auf ihr
künftiges Miteinander. "Die EU muss erkennen, dass eine nur von
Rechts- und Wirtschaftslehre getragene Tagesordnung nicht ausreicht,
der Unzufriedenheit und Unsicherheit der Menschen zu begegnen." Der
Kern der EU um Frankreich und Deutschland stehe noch, er müsse aber
auch andere wie "Italien, die Niederländer, Spanien, vielleicht Polen
einbinden, um zu zeigen, dass Europa für eine Offenheit gegenüber
verschiedenen Einflüssen steht".
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