(ots) -
In Lindau am Bodensee wurde heute die 66. Lindauer
Nobelpreisträgertagung eröffnet. Kuratoriumspräsidentin Bettina
Gräfin Bernadotte af Wisborg begrüßte die Gäste aus rund 80 Ländern.
29 Nobelpreisträger und über 400 ausgewählte Nachwuchswissenschaftler
nehmen bis Freitag, den 1. Juli an der Tagung teil. Sie ist dieses
Jahr der Physik gewidmet. Das Programm wirft unter anderem die Frage
auf, ob die Quantentechnologie die Zukunftstechnologie des 21.
Jahrhunderts ist. Auch die Teilchenphysik bildet einen Schwerpunkt -
prominente Redner hierzu sind die Laureaten Takaaki Kajita und Arthur
B. McDonald. Ihnen wurde 2015 gemeinsam der Physik-Nobelpreis
verliehen für den Nachweis, dass die Elementarteilchen Neutrinos
Masse besitzen.
"Innovation setzt Wissenstransfer, Inspiration und Zusammenarbeit
voraus, auch deshalb lautet unser Leitmotiv 'Educate. Inspire.
Connect.'", sagte Bettina Gräfin Bernadotte af Wisborg, Präsidentin
des Kuratoriums. Es sei den Nobelpreisträgern ein Anliegen,
aufstrebende junge Wissenschaftler in ihrem Werdegang zu bestärken
und miteinander zu vernetzen, betonte sie in ihrer Eröffnungsrede.
Studierende, Doktoranden und Postdoktoranden aus der ganzen Welt
hatten sich um die Teilnahme an der international beachteten Tagung
beworben.
Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer hielt eine
Ansprache - das diesjährige Gastland Österreich präsentiert sich den
Tagungsteilnehmern als Forschungsstandort. Singapurs Staatspräsident
Tony Tan Keng Yam zählte als Mitglied des Ehrensenats der Stiftung
Lindauer Nobelpreisträgertagungen ebenfalls zu den Gästen.
Deutschland wurde durch Bundesministerin Johanna Wanka vertreten -
das Bundesministerium für Bildung und Forschung zählt zu den größten
Förderern.
In seiner Rede hob Wolfgang Schürer die Bedeutung des
Generationendialogs hervor. Die gegenwärtigen Generationen müssten
sich der Zukunft annehmen und gewährleisten, dass in Entscheidungen
von heute die Folgen für künftige Generationen berücksichtigt würden.
Schürer sagte an die Nachwuchswissenschaftler gewandt: "Wenn Sie in
den Diskussionen einen leeren Stuhl erblicken sollten, dann stellen
Sie sich vor, hier säße ein Vertreter einer kommenden Generation -
und überlegen Sie, was er oder sie in die Debatte einbringen wollen
würde."
Seit 2000 hatte Wolfgang Schürer als Vorsitzender des Vorstands
der Stiftung ehrenamtlich entscheidende Impulse zur Weiterentwicklung
der Tagungen gesetzt und maßgeblich zur Sicherung ihres Fortbestandes
beigetragen. Sein Nachfolger, Jürgen Kluge, der seit Jahresbeginn dem
Vorstand vorsteht, würdigte Schürers herausragenden Verdienste im
Namen aller Stiftungsvorstände: Schürer wurde zum Ehrenvorsitzenden
ernannt. Im Namen des gesamten Kuratoriums verlieh Bettina Gräfin
Bernadotte ihm die Lennart-Bernadotte-Medaille in Gold, die an ihren
Vater Lennart Graf Bernadotte af Wisborg erinnert, den ersten
Kuratoriumspräsidenten, Mitbegründer der Tagungen und langjährigen
Spiritus Rector.
Bis Freitag, den 1. Juli haben die teilnehmenden Nobelpreisträger
und Nachwuchswissenschaftler ausgiebig Gelegenheit zum intensiven
Austausch miteinander. Zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Master
Classes und Podiumsdiskussionen stehen auf dem Programm. Zum
Abschluss findet am Freitag auf Einladung des Landes
Baden-Württemberg eine Schiffsfahrt auf dem Bodensee zur Insel Mainau
statt. Hier wird mit einer Podiumsdiskussion über die Zukunft der
naturwissenschaftlichen Bildung ein wichtiges Thema der
Nachwuchsförderung in den Fokus gerückt.
Seit 1951 werden die Nobelpreisträgertagungen alljährlich in
Lindau am Bodensee ausgerichtet. Aufgrund der bis 2017 andauernden
Modernisierung der örtlichen Veranstaltungshalle findet die Tagung
dieses Jahr im Lindauer Stadttheater statt. Die sonst übliche Zahl
von rund 600 Teilnehmern wurde entsprechend auf 400 reduziert.
Pressekontakt:
Christian Schumacher, Leiter Kommunikation
Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V.
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