(ots) -
Die deutsche Landwirtschaft hat den höchsten Ausbildungs- und
Wissensstand ihrer Geschichte erreicht. Nie gab es mehr Studierende
in den Fächern Agrarwissenschaften und Agrarökonomie. In den letzten
15 Jahren hat sich die Zahl der Studenten verdoppelt bzw.
vervierfacht. Das zeigt eine aktuelle Studie von Statista Research im
Auftrag des Forums Moderne Landwirtschaft. Die Zahl der selbständigen
Landwirte mit Studium hat sich demnach in den letzten fünf Jahren
exakt vervierfacht.
"Die Landwirtschaft ist in vielen Bereichen zum Innovationstreiber
geworden", sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forums Moderne
Landwirtschaft. "Bestens ausgebildete Landwirte brauchen und verfügen
heute über ein breites Wissen. So begegnen sie den Herausforderungen
von heute und morgen - wie Tierwohl, Umweltschutz und
Nachhaltigkeit."
Nach der aktuellen Statista-Auswertung[1] ist die Zahl der
selbständigen Landwirte mit Abitur im Zeitraum von 2010 bis 2015 von
ca. 10.000 auf etwa 20.000 gestiegen. Die Zahl der Landwirte mit
Studium vervierfachte sich sogar von ca. 10.000 auf ungefähr 40.000.
Damit liegt der Anteil der Akademiker unter den selbständigen
Landwirten bei über 10 Prozent.
"Moderne Landwirtschaft verfügt bereits und braucht auch künftig
ein immer breiteres Wissen", sagt Professor Dr. Dr. h.c. P. Michael
Schmitz vom Institut für Agrarpolitik und Marktforschung der
Justus-Liebig-Universität in Gießen. "Landwirtschaft ist in vielen
Bereichen Hightech", so Professor Schmitz.
Autonom fahrende Traktoren und automatische Düngemaschinen machen
die Feldarbeit präziser und ressourcenschonender. Drohnen helfen bei
der Schädlingsbekämpfung oder dem Tierschutz. Vollautomatische
Stallanlagen oder Futterroboter rücken artgerechte Tierhaltung in den
Mittelpunkt. Die Fortschrittsbereitschaft vieler Landwirte ist
immens.
Professor Michael Schmitz: "Die moderne Landwirtschaft setzt ein
immenses Wissen ein und besitzt eine ungeheure Innovationskraft.
Gleichzeitig ist die Landwirtschaft ein sehr kapital-intensiver
Sektor. Das erfordert kluge Köpfe. Diese interdisziplinäre Verbindung
zwischen Business und Naturwissenschaften, zwischen Praxis und
Theorie, übt auf Studenten eine große Faszination aus."
Nach der aktuellen Statista-Berechnung[2] für das Wintersemester
2015/2016 ist die Zahl der Studierenden im Bereich
Agrarwissenschaften erneut um 1,92 Prozent gegenüber dem Vorjahr
gestiegen - auf jetzt 17.670. Zum Vergleich: Vor 15 Jahren, im
Wintersemester 2000/2001, waren es noch 8.817 Studenten. Im Fach
Agrarökonomie beträgt der aktuelle Zuwachs sogar 4,39 Prozent auf
1.806 Studenten. Das ist die mehr als vierfache Studenten-Anzahl im
Vergleich zum Wintersemester 2000/2001.
Lea Fließ, Geschäftsführerin des Forums Moderne Landwirtschaft:
"Die Zahl der Studierenden im landwirtschaftlichen Bereich ist auch
2016 wieder gestiegen. Das ist ein deutliches Zeichen: Die
Landwirtschaft in Deutschland setzt ihr Wissen ein, um Antworten auf
drängende Fragen zu finden und Lösungen für Probleme zu entwickeln.
Mehr Wissen bedeutet: bessere Nahrungsmittel, mehr Verantwortung für
Mensch, Tier und Umwelt. Die Landwirtschaft befindet sich auf dem
höchsten Ausbildungs- und Wissensstand ihrer Geschichte."
[1] Basis der Auswertung waren Primärdatensätze der Studien
Best4Planning und Verbraucheranalyse.
[2] Hochrechnung und Prognose der Studierendenzahlen basierend auf
der Analyse historischer Werte der letzten 17 Jahre sowie vorläufig
publizierter Daten der statistischen Landes- und Bundesämter.
Ãœber das Forum Moderne Landwirtschaft e.V. (FORUM)
Im FORUM haben sich Verbände, Organisationen und Unternehmen der
Agrarbranche, der vor- und nachgelagerten Bereiche sowie Landwirte
zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Anliegen ist es, über die
moderne Landwirtschaft zu informieren und den Dialog zwischen
Gesellschaft und Landwirtschaft zu stärken.
Pressekontakt:
Forum Moderne Landwirtschaft e.V.
Dr. Hans-Christian Mennenga
Pressesprecher
Tel.: 030 814 5555 60
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