PresseKat - Kreuzfahrtunternehmen boykottieren Färöer-Inseln wegen Walfang - TUI Cruises weigert sich

Kreuzfahrtunternehmen boykottieren Färöer-Inseln wegen Walfang - TUI Cruises weigert sich

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(ots) - Die Kreuzfahrtunternehmen AIDA und HapagLloyd
bestätigten jetzt dem Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF),
dass weder in diesem noch im nächsten Jahr Anlandungen auf den
Färöer-Inseln wegen des Walfangs und der Gefahren für die Crew und
die Gäste geplant sind. Für die autonome Inselgruppe, die nicht zur
EU gehört, ist die Entscheidung ein herber finanzieller Verlust durch
tausende fehlender Gäste. Tui Cruises will mit "Mein Schiff 4" jedoch
weiterhin die Inselgruppe im Nordostatlantik anlaufen, obwohl es im
letzten Jahr noch hieß, dass man die geplanten Anlandungen überprüfen
wolle.

AIDA Cruises schrieb dem WDSF, dass sich das Unternehmen
"ausdrücklich vom Walfang distanziert". Die Beteuerungen des
Premierministers der Färöer-Inseln gegenüber dem Unternehmen, sich
für den Walschutz einzusetzen, hätten keine Fortschritte ergeben,
sondern es sei im Gegenteil ein Gesetz erlassen worden, das
Einheimische und Besucher dazu verpflichte, jede Sichtung einer
Walschule bei Androhung von Geld- und Haftstrafen im
Unterlassungsfall zu melden. Solche Sichtungen sollen dazu beitragen
Walfangschulen zu bejagen. Tatsächlich wurden im letzten Jahr
mehrfach Tierschützer, die Waljagden stören wollten, verhaftet und
mit Geldstrafen belegt.

Das WDSF interveniert seit Jahren bei den deutschen
Kreuzfahrtunternehmen wegen den blutigen und grausamen
Walfangmassakern, die weltweit in der Kritik stehen, und fordert, die
Inselgruppe zu boykottieren. Alleine in den letzten sechs Jahren
seien dort 4202 Grindwale an den Stränden und in den Buchten
öffentlich abgeschlachtet worden. Um den Gästen mit ihren Kindern den
Anblick und den Geruch des Todes der abgeschlachteten Grindwale, die
zu den Delfinarten gehören, zu ersparen, sollte jedes Unternehmen auf
das Färöer-Angebot in seinem Reiseplan verzichten, fordert das WDSF.





Die Unternehmensleitung von TUI Cruises in Hamburg teilte dem WDSF
am 23. Juni 2016 auf Anfrage mit, dass sie zwar den "dortigen Walfang
aufs Schärfste verurteilt und ihren Gästen empfiehlt, davon Abstand
zu halten". Planmäßig wolle TUI Cruises jedoch im Juli im
Hauptstadthafen der Färöer-Inseln in Torshavn anlanden. TUI Cruises
sei der Meinung, dass ihre touristischen Angebote auf den
Färöer-Inseln nichts mit dem Walfang zu tun hätten, heißt es in dem
Schreiben, und man wolle die Gäste auf der Reise "proaktiv über die
Situation vor Ort aufmerksam machen".

Das WDSF hat recherchiert, dass von insgesamt 19 angebotenen
Ausflügen bei der Anlandung von "Mein Schiff 4" im Juli 2016 vier
offizielle Walfangorte auf dem Programm stehen (Tórshavn, Vestmanna,
Sandavágur und Midvágur). Dort seien alleine in den letzten fünf
Jahren 1156 Grindwale grausamst an den Strandabschnitten
abgeschlachtet worden. Die Ausflüge würden als Familienausflüge
bezeichnet. Die Gäste wären auch durch das in vielen Restaurants
angebotene Walfleisch gesundheitlich gefährdet, das mit PCB und
Quecksilber stark kontaminiert sei, sorgt sich das WDSF. TUI Cruises
bezeichnet die Ausflüge auf den Färöer-Inseln als "totale
Entspannung" und verweist auf die "köstliche Landesküche". Im
Walfangort Sandavágur wolle man eine "wunderschöne Kirche"
besichtigen, schreibt TUI Cruises, und eine "unvergessliche
Bootsfahrt" stehe auch auf dem Programm.

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller, der die Inselgruppe bereits
dreimal besucht hat: "Die Uneinsichtigkeit von TUI Cruises gefährdet
ganze Gästefamilien. Fünf deutsche Bundesländer haben zu Beginn der
TUI-Nordlandreise bereits Ferien und insbesondere Kindern sollte man
das Risiko des Anblicks einer brutalen Grindwalschlachtung nicht
zumuten. Solche Bilder brennen sich in das Gedächtnis ein und können
lebenslängliche Traumata auslösen. In einem Flyer, den TUI auf dem
Schiff verteilt, geht es nur um den schöngeredeten isländischen
Walfang. Die Walmassaker auf den Färöer-Inseln werden gar nicht
erwähnt. Wenn TUI Cruises die Färöer-Inseln nicht boykottiert, sollte
jeder Kreuzfahrtgast aus Tierschutzgründen eben TUI Cruises
boykottieren."

In einer Facebook-Gruppe wird für den 6. Juli zu einer
Demonstration anlässlich des Auslaufens von Mein Schiff 4 zu der
Nordlandtour im Kieler Hafen aufgerufen.

Links zum Text unter: http://ots.de/8H8ic



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952

Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)
gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
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